

Ich liebe Football, als Spieler, Coach und Fan (College Football - Oklahoma Sooners)! Doch Football und Cowboy, passt das überhaupt
zusammen? Nun, viele Cowboys in den USA lieben Football. Fakt ist, einige der heutigen Rodeo-Stars spielten Football in der High School.
Aber auch aktuelle NFL-Spieler haben Cowboy-Wurzeln. Und manche NFL-Spieler tragen gerne in der Öffentlichkeit Cowboy-Hüte um sich zum
Lifestyle zu bekennen, dazu gehören u.a. Peyton Manning, JJ Watt, Von Miller, Jared Allen und Vince Wilfork. Und es gibt einige Coaches,
besonders in Cowboy-Staaten wieTexas oder Oklahoma - die an der Sideline Cowboy-Hüte tragen - besonders im High School Bereich! Denn
sowohl der Cowboy-Way als auch Football ist dort in der Kultur verwurzelt und gehört einfach dazu... Und auch ich bleibe dem Cowboy Way als
Coach treu, selbst hier in Deutschland..
Football ist aber kein herkömmlicher Sport, denn beim Football geht es seit seinem Ursprung um mehr, nämlich junge Männer auf sportliche
Weise zu formen und auf das zukünftige Leben vorzubereiten. In diesem Teil meiner Homepage möchte ich den Sport Football in den USA
vorstellen und auch über meine Erfahrungen als Coach in Deutschland informieren. Denn oftmals werde ich danach gefragt: Amerikaner
fragen, ob es Football auch in Deutschland gibt, und hiesige Coaches wollen oft mehr über meine Philosophie wissen. Daher habe ich mich
entschieden, auch einiges über Football zu verfassen. Um Football zu verstehen, muss man aber zunächst das amerikanische Sportsystem
verstehen, daher werde ich auch dieses kurz mit dem deutschen Sportsystem vergleichen.
Football In The USA
Football ist ein einzigartiger, komplexer Sport - für Spieler genauso wie für Coaches. Aber Football gibt auch viel - zumindest in den USA.
Niemand wird gezwungen, Football zu spielen - aber wer sich verpflichtet, der erhält viel zurück.
Football ist sehr taktisch geprägt und wird mit militärischer Kriegsführung verglichen. Und das ist nicht weit hergeholt, denn der Sport basiert
auf militärischer Disziplin und enthält viele militärische Eigenschaften, denn das Ziel der angreifenden Mannschaft ist es, Raumgewinn durch
Lauf- Spielzüge (Bodenangriffe) oder Pass-Spielzüge (Luftangriffe) zu erzielen, während die verteidigende Mannschaft versucht, die
Eroberung des Landgewinns zu verhindern. Die Coaches sind im Spiel sehr involviert und geben die Strategie und jeden Spielzug vor, den die
Spieler dann ausführen müssen. Und auch wenn der Sport körperlich und mental hart ist: Mit brutalem Durcheinander hat Football nicht viel
zu tuen. Ganz im Gegenteil: Mit viel Disziplin, Prezision und Taktik müssen die von den Coaches vorgegebenen Spielzüge ausgeführt werden.



Das Fundament von Football
Football wurde erfunden, um mehr als nur ein Sport zu sein! Beim Football ging es nicht darum, professionell gespielt zu werden (das kam
erst 100 Jahre später, denn irgendwann geht es leider ja bei allem ums Geld) - stattdessen wurde Football erfunden, um auf sportliche Weise
Jungen zu besseren, willensstarken, durchhaltefähigen jungen Männern zu machen! Football wurde entwickelt, um Jungs auf das spätere
Leben vorzubereiten! Football wurde also mit militärischer Disziplin erfunden! Denn nur so können die für Football notwendigen Tugenden
entstehen: Verpflichtung, Aufopferung, mentale und körperliche Härte, Teamliebe und Teamgeist! Football ist also kein herkömmlicher Sport,
Football IST Disziplin! Denn Disziplin ist das Fundament, Disziplin ist wie Football entstanden ist! Um also richtig Football zu spielen muss man
strikte Disziplin haben!
Dies bestätigt auch die New York Times - Amerika`s größte Tageszeitung: "Disziplin ist das Lieblingswort eines Football-Coaches. Und wie
alles andere im Football, Disziplin ist so alt wie blockenund tackeln. Amos Alonzo Stagg und Pop Warner redeten über Disziplin, genauso wie
Knute Rockne und Vince Lombardi" (New York Times - 28.11.1988).
Einer der erfolgreichesten High School Football Coaches der USA ist Coach G.A. Moore. Ed Housewright hat ein Buch über Coach Moore
geschrieben - "Beyond Just Win - The Story of G.A. Moore" und in diesem wird ein ehemaliger Footballspieler zitiert: " Er ist ein wunderbarer
Mensch, er ist wie ein Vater. Ihm sind seine Spieler wichtig, und er kümmert sich darum, was in ihrem Leben passiert. Es ging nicht nur um
Football. Es ging darum, um uns Lektionen fürs Leben zu geben. Bei mir zu Hause haben meine Eltern keine Regeln für mich gemacht, denn
Coach Moore hat bereits alle Regeln gemacht." Im Buch wird auch gesagt: "Moore hatte Regeln auf dem Feld und Ausserhalb des Feldes.
Diese Regeln beinhalteten Dating-Verbote während der Football-Saison".
In seinem Buch "Big and Bright - Deep in the Heart of Texas High School Football" beschreibt Coach Gray Levy die Rolle von Football so: "Es
geht nicht ums gewinnen. Es geht um die wichtere , aber weniger gesehene Aufgabe, Jungs zu Männern zu machen".
In einem Bericht auf SI.com vom 24. Oktober 2013 schreibt High School Football Coach Jeff Scurran: " Football ist die letzte Bastion für
Disziplin geworden. Jeder gute Football-Coach weiss, dass man der schlauste Stratege sein kann, aber wenn man die Truppen nicht erzieht,
ist es alles umsonst. Und in Football erziehen wir die Truppen. Wir lehren Jugendlichen Eigenschaften die von vielen Berufen gewollt sind. Vor
ein paar Jahren habe ich mit meinem Team eine Reise nach West Point (die Militärakademie und Offiziersschmiede der U.S. Army)
gemacht und ich war nicht überrascht als ich gesehen haben, das jeder neue Kadett in einem internen Footballteam spielen musste. Denn
Football lehrt Schnelligkeit, Willenskraft, Teamwork, Leistung, Disziplin, Intelligenz und das harte Arbeit sich auszahlt. Wenn ein High School
Football Coach dies nicht vermittelt, wer dann?..."
Update 2020: Selbst die bekannte deutsche Zeitung "Aachener Zeitung - Heinsberger Zeitung - Erkelenzer Volszeitung" nennt Football "die
perfekt simulierte Eroberungsschlacht" in einem Bericht über Football zum Superbowl. Der Bericht sagt auch: American Football ist fief
verwurzelt in diesem Volk. Football ist Teil seiner Identität. Dieses Land ist ähnlich aufgebaut wie ein Footballteam. Es basiert auf Disziplin,
Wettbewerb und Erfolg. Nimm diese Dinge weg und Du hast Schwäche, Chaos und Moralverfall - all das, was in Amerika um sich greift." Die
Zitate stammen aus aus einem Bericht der Aachener Zeitung (und ihrer lokalen Zeitungen) vom 1. Februar 2020. . Ich finde es
beeindruckend, das eine deutsche Tageszeitung erkannt hat, was Football ist, und dies auch so druckt!
Ich könnte sicherlich noch tausende mehr Beispiele geben! Jeder in den USA weiss, Football IST Disziplin! Eltern wollen, das Coaches hart
sind und ihre Kinder mit viel Disziplin formen. Eltern lassen ihre Kiinder Football spielen, damit bessere Menschen aus Ihnen werden - das ist
schliesslich warum Football erfunden wurde und worauf es basiert!!! Football-Orte wollen harte Coaches! Ich komme nochmal zurück auf das
Buch von Gray Levy und einem Zitat aus dem o.a. Buch. Hier geht es um ein gutes Team (7:0 gewonnen Spiele in der Saison) doch der Ort
war der Meinung, der Coach predigte nicht genug Disziplin: " Manche sahen die Unfähigkeit, das Team richtig zu Disziplinieren und hatten
Angst, das zu wenig Disziplin Konsequenzen haben wird..."
Wie genau diese Disziplin aussieht und was es bedeutet, Footballspieler zu sein, erkläre ich gleich bei "High School Football"
Soviel aber schonmal vorab: Da der Sport nicht nur viele Fähhigkeiten, Zusammenspiel und Disziplin fordert sondern gleichzeitig auch noch
mental und körperlich hart ist muss entsprechend konzentriert und hart trainiert werden! Footballtraining bedeutet somit hohe Energie! Dies
funktioniert natürlich nicht durch flüstern! Und Befehle müssen laut und deutlich kommuniziert werden! Spieler müssen auch wissen, dass
Fehlverhalten Konsequenzen haben, sonst funktioniert der Sport nunmal nicht, besonders bei pubertierenden Jungs! Und wer sich einfach
mal High School Football Trainingseinheiten ansieht der wird schnell merken dass es dort überall gleich abläuft und einem militärischen
Bootcamp ähnelt! Die besten High School Teams der USA werden mit diktatorischer Hand geführt! Es herrscht strenge Teilnahmepflicht an
Teamveranstaltgungen wieTraining und Meetings, anders ist keine Disziplin möglich! Man verpflichtet sich dem Team sonst funktioniert
Football nicht richtig! Wer diese Verpflichtungen nicht eingehen kann, der kann kein Teil eines Footballteams sein! Und weil der Begriff in
Deutschland anders ist: Ein Football Head Coach auch mehr als was man in Deutschland als "Trainer" kennt. Ein Head Coach ist der Leiter
des gesamten Football-Programms, nicht nur ein "Trainer".
Wie funktioniert der eigentliche Sport?
Es stehen während eines Spiels pro Team jeweils 11 Spieler auf dem Feld, einmal im Angriffsteam (Offense), einmal im Vertreidigungsteam
(Defense). Im Jugendsport kann diese Zahl abweichen, es gibt auch 5er,6er,7er oder 9er Football - die Grundsätze sind aber i.d.R gleich. Das
Spielfeld ist in 10-Yard-Abschnitte unterteilt und die Aufgabe der Offense ist es, in 4 Versuchen diese 10 Yards zu überbrücken. Dies wird
durch Laufspielzüge oder Passspielzüge versucht. Wird dies geschafft, erhält das Angriffsteam weitere 4 Versuche um weitere 10 Yards zu
überbrücken. Die gegnerische Defense steht den Versuchen aber entgegen und versucht, den Raumgewinn zu verhinden. Dies geht dann
immer so weiter, bis die Offense das Ende des Feldes - die gegnerische Endzone - erreicht hat. Dann gibt es Punkte.Schafft die Offense
allerdings keine 10 Yards Raumgewinn in 4 Versuchen, dann geht das Angriffsrecht auf das gegnerische Team über. Dieses nimmt dann die
Defense vom Feld und bringt die eigene Offense auf das Feld. Je eher man die Offense stoppt, desto besser, denn desto kürzer ist der Weg
in des Gegners Endzone. Nach erreichten Punkten wechaelkt das Angriffsrecht automatisch. Ein Footballfeld ist 100 yards lang (zuzüglich der
beiden Endzonen). Coaches üssen innerhalb kürzerster Zeit Entscheidungen treffen. Denn innerhalb von Sekunden müssen die Coaches die
Taktik des Gegners erkennen und ihr Team entsprechend taktisch positionieren. Coaches sind also während eines Spiel hoch involvierend,
sie geben jeden Spielzug und Formation vor. Fliegende Wechsel der Spieler sind an der Tagesordnung und unbegrenzt möglich. Beim
Football gibt es viele verschiedene Positionen bei denen verschiedene Körpertypen benötigt werden, denn die Positionen haben sehr
unterschiedliche Anforderungen. So gibt es Spieler, die nie den Ball berühren (wenn alles gut läuft). Manche Spieler blocken nur und müssen
Platz ausfüllen. Andere müssen blocken und nach vorne "durchbrechen" während wieder andere nur Ballträger sind oder nur den Ball kicken
müssen. so gibt es sehr viele unterschiedliche Körpertypen da die Spieler auf Ihre Aufgaben spezialisiert sind. Wer mehr zu den Regeln
wissen will schaut einfach mal im Internet, denn dort gibt es ja einschlägige Seiten dazu. Denn hier soll es um meine persönlichen
Erfahrungen als Coach in Deutschland gehen. Wobei ich natürlich vorher einiges zum Sport Football und den Grundssätzem erklären muss.
Um den Sport wirklich zu verstehen muss man zuerst das amerikanische Sportsystem und Denkweise verstehen, denn dieses System unter-
scheidet sich vom hiesigen Sportsystem gewaltig - es ist m.E. viel durchdachter als das deutsche Sportsystem. Daher möchte ich dieses
kurz erklären:
The American Sports System
In den USA gibt es keine Sporvereine wie in Deutschland. Stattdessen findet in den USA der bedeutende Sport in Schulen und Universitäten
statt. Erwachsenen-Football wie in Deutschland gibt es dort grundsätzlich nicht. Wer es nach der Schule nicht in ein Uni-Team oder
Profi-Team oder Semi-Pro.-Team schafft, der wird grundsätzlich nie wieder Football spielen. Somit endet für etwa 90 Prozent die Football-Zeit
in der High School. Und dies hat viele für Football wichtige Vorteile, denn der Sport wurde garnicht dafür gemacht, um viele Jahre als
Erwachsener zu spielen. Stattdessen ging es beim Football seit Beginn darum, auf sportliche Weise Jugendliche zu wohlerzogenen,
durchhaltefähigen und disziplinierten junge Menschen mit Gesellschafts-Sinn zu machen da diese Dinge für Football notwendig sind!
In den USA repräsentieren die High School Football Teams nicht nur die Schule sondern den ganzen Ort während College Teams meist den
Staat oder die Region repräsentieren (mehr zur Popularität von College Football im vergleich zur NFL gibt es gleich).Daher gibt es auch
grundsätzlich keinen "Hobby-Football", denn sowohl High School als auch College (und natürlich) Profi-Football werden professionell geführt
und trainiert (Trainingsbeteiligung ist in High School schon Pflicht und Coaches sind Profis die dies beruflich machen). Football als Hobby
ohne Zwang wäre ja auch kein Football mehr, denn dann würde das Fundament was Footballl ausmacht fehlen!
In den USA gibt es kein Auf-und Absteigen von Teams, stattdessen steigen Sportler entsprechend ihrer Fähigkeiten auf (und auch ab). Die
besten High School Athleten erhalten ein College-Stipendium um ihren Sport dort auszuüben. Und die besten College-Spieler schaffen is in
die Profi-Ligen. Ich werde gleich etwas mehr ins Detail gehen, doch um dies zu verstehen möchte ich vorab kurz die 3 Haupt-Stationen im
U.S. Football vorstellen - denn dies ist auch wichtig zum Verständnis meiner Coaching-Story!
High School Football
Professionell organisierter Football beginnt üblicherweise in der High School (und dem Nachwuchssystem der Schule). Dort lernen junge
Amerikaner die Basics des Sports und erhalten Footballverständnis. High School Football Teams spielen in Ligen auf Bundesstaaten-Ebene
gegen andere High Schools. Die Bedeutung und den Stellenwert von High School Football ist aber schwer zu beschreiben, man muss es selber
erleben denke ich. Denn in Deutschland gibt es nichts, was nur annähernd vergleichbar ist! In den USA gilt die High School oftmals als Herz
des Ortes (besonders in kleinen und mittelgrossen Städten) und das Footballteam ist die Hauptattraktion. Das Schulteam representiert daher
nicht nur die Schule sondern der ganze Ort identifiziert sich damit! Ortseingangsschilder, Wassertürme und Geschäfte zeigen stolz die Logos
der Teams! Die Spiele bedeuten viel, Geschäfte schliessen am Freitag abend für das Spiel und das Schulstadion ist der wichtigste Punkt des
Ortes! Die Spiele werden üblicherweise auch lokal im Radio und sogar im Fernsehen übertragen! Die Spieler im Alter von 14-18 sind lokale
Stars, doch nicht nur die Spieler sind involviert: Viele Schüler un- terstützen das Team, sei es als Cheerleader, Rally Girl, Team Manager
(Assistenten der Coaches) oder in der Schulband (ähnlich wie ein deutscher Trommlercorps, aber cooler). Der Gesamte Ort kommt Freitags
abends zusammen und das bringt jede Menge School Spirit sowie Community / Orts-Spirit! In den USA ist normalerweise das High School
Football Team und der Ort eins! Es macht die Schulzeit zu einer besonderen Zeit im Leben von Amerikanern.
Doch (High School) Football ist weit mehr als nur ein Sport und Amerikaner wissen: Durch Football werden Spieler auf das Leben vorbereitet.
Football wird durch Disziplin definiert und dadurch entstehen Durchhaltevermögen, Team-Liebe und Teamgeist. Durch Football lernt man,
nicht aufzugeben und fördert körperliche und mentale Härte. Schüler werden durch Football bessere Menschen und es ist auch erwiesen:
Football Spieler werden in der Regel auch zu besseren Schülern!


Geführt wird das Team vom Head Coach. Dieser ist üblicherweise ein Lehrer, Administrator oder hauptberuflicher Football-Coach! Unterstützt
wird der Head Coach von seinen Assistant Coaches sowie von Schülern, die unter den Coaches als Team Manager (diese kümmern sich
beispielsweise um das Waschen der Uniformen) arbeiten. Um die notwenidige Disziplin zu erzeugen (warum militärische Disziplin notwendig ist
und welche Tugenden diese hervorruft habe ich ja bereits eingangs erklärt) wird dem Head Coach üblicherweise die notwendige Autorität von
der Administration gegeben die er braucht, um das Team nach seiner Vorstellung zu führen. Er wird zum alleinigen Teamchef gemacht und
führt das Team nach seinen Regeln und Philosophien. Er ist der Chef des Football-Programs wie man in den USA sagt. Und obwohl der Head
Coach eine Art Diktator ist, für seine Spieler wird er oft ein Vorbild, Vaterfigur, Lehrer und sogar ein wenig Freund. Beim Football haben die
Coaches eine grosse Verantwortung verglichen mit anderen Sportarten, denn auch während der Spiele sind sie hoch involviert: Sie müssen
die Gegnertaktik erkennen, schnell Entscheidungen treffen und jeden Spielzug ansagen. High School Football fordert viel von Spielern und
Coaches. Niemand wird zum Footballspielen gezwungen, doch für die Schüler, die ins Team aufgenommen werden (Football ist ein Privileg
und kein Recht - lt US Supreme Court) wird Football zu einer Priorität, und dominiert ihr Leben während der Saison (manchmal sogar
mehrfach am Tag - Training vor der Schule, nach der Schule und während der "Athletic Period", sogar samstags und sonntags ist möglich.
Verpflichtung ist notwendig und Trainings- und Teamevents sind Pflichtveranstaltungen. Footballspieler werden gezwungen, auf einige
Freiheiten zu verzichten und untersetzten sich der Philosophie und den Regeln des Head Coach. Dieser ist auch etwas anderes und weit mehr
als nur ein "Trainer" oder "Cheftrainer" wie Coaches in Deutschland genannt werden (in USA ist "Trainer" etwas anderes). Ein Football Coach
hat weit mehr Befugnisse und Autorität als "Trainer" anderer Sportarten, denn Football ist ja weit mehr als nur ein Sport!
Das Fundament von Football ist Disziplin. Dadurch entsteht das für Football benötigte Umfeld. Und wenn Spieler dies verstehen und leben,
dann disziplinieren sie sich sogar selbst und lieben Ihre Mitspieler und Coaches trotz der diktatorischen Härte. Denn durch Disziplin entstehen
die für Football notwendigen Tugenden: Verpfllichtung, körperliche und mentale Härte, Durchhaltevermögen, Willenskraft sowie Teamgeist
und Liebe! Um dies zu erreichen muss es diktatorische Hirachien mit dem Head Coach als oberste Authorität und Trainingszwang nach strikten
Regeln geben.In den USA gibt es nicht umsonst den Spruch: Football ist keine Demokratie, es ist eine Diktatur!" Denn der Head Coach muss
in der Lage sein, das Team als alleiniger Teamchef nach seinen Philisophien und Werten aufzubauen und zu führen, denn er ist das Gesicht
des Teams. Coaches müssen Spieler eliminieren, die nicht das geben können was Football fordert. Klingt hart ist aber wichtig zum Schutz des
Teams, denn ein Team ist nur so gut wie das schwächste Mitglied. Jeder, der mitziehen will wird auch unterstützt. Doch wer nicht alles geben
will, für den ist Football der falsche Sport! Doch Football ist es Wert und die Belohnung in den USA ist gross und Footballspieler zehren von
Ihren High School Football-Tagen für den Rest Ihres Lebens!
Damit man sich ein Bild machen kann, was Football bedeutet, nachstehend Auszüge aus den Teamregeln zweier High School Football Teams.
Das Football-Handbuch der Alvin High School in Texas besagt u.a. folgendes:
- Ein Schüler und Athlet zu sein ist nicht leicht.
- Ausreden und Entschuldigungen ist was für Schwache!
- Disziplin ist Hart, Fair und Gleichbleibend - Footballspieler werden an ihre Grenzen getrieben um den Unterschied zwischen Schmerzen und
Verletzungen zu lernen
- Trainingsteilnahme ist Pflicht (und mehrere verpasste Trainingseinheiten führen zu Ausschluss aus dem Team)
- Nur Arzt-Atteste werden akzeptiert, um ein Training nicht mitzumachen
- Regeln zur Körperpflege / Erscheinungsbild: Kein Gesichtshaar, kein Haar unter der Oberkante der Ohren, keine Ohrringe oder Nasenringe
Und bei der Auburn Mountainview High School in Washington gibt es u.a.olgende Regeln:
- Alle Trainingseinheiten sind immer Pflichtveranstaltungen!
- Medizinische Termine sollen nicht zu Trainingszeiten vereinbart werden. Arzttermine gelten als unentschuldigte Abwesenheit! Denn Jeder
Spieler ist eine Verpflichtung gegenüber seinen Team-Kameraden eingegangen.
- Familienfeiern, Nebenjobs und Babysitting usw sind keine Gründe, Trainingseinheiten zu verpassen und wird nicht entschuldigt.
Nicht alle Teams veröffentlichen ihre Regeln, doch ich denke diese typischen Teamregeln geben ein gutes inside was Football bedeutet. Links
zu den o.a. Handbooks und weitere interessante Links zum Thema gibt es am Ende der Sektion Football.


High school football
High school football
College Football
College Football ist in den USA mindestens genaus so populär wie die Profiliga NFL, in vielen Regionen sogar ganz klar beliebter. Während
es bei der NFL um Kommerz/ Profit geht, steckt das Herzblut des Footballs auf lokaler Ebene im High School Football und auf nationaler
Ebene im College Football - schliesslich representieren die College Teams nicht nur die Uni sondern oftmals den ganzen Staat! Da viele
Europäer die amerikanische Sportkultur nicht kennen, ist es oftmals unverständlich, dass College Football so einen Stellenwert hat. Und
vollkommen perplex ist man, wenn man erfährt, dass die größten Stadien nicht Profi-Stadien sind sondern College Stadien (alleine 7 College
Stadien haben mehr als 100.000 Sitzplätze, kein NFL Stadion ist auch nur annähernd so gross). den Rummel und Hype um College Football
in den USA kann man mit der Fussball-WM in Europe vergleichen: Fans schmücken ihre Häuser, Autos etc und jeden Samstag in der Saison
gibt es unzählige öffentliche und private TV-Parties, denn die Spiele werden auf den nationalen Hauptsendern den ganzen Tag über
übertragen (die erste Spiele-Welle beginnt jeden Samstag um 11.00/12.00 Uhr, die zweite Welle um 14.30/15.30 Uhr, gefolgt von den
Abendspielen. Aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen innerhalb der USA kann man schon früh morgens und bis spät in die Nacht College
Football schauen, etwa 25 Spiele werden jeden Samstag live USA-weit von den grossen Sendern übertragen). Der Unterschied zur
Fussball-WM ist, dass die WM alle 4 Jahre für 4 Wochen stattfindet, während der "Ausnahmezustand" für College Football jedes Jahr von
September bis Januar dauert!


Meine Freunde und ich treffen uns jeden Samstag um während der College Football Saison um dieSpiele unserer Teams LIVE im TV zu
verfolgen – natürlich wie in den USA üblich mit jede Menge „Finger Food“ und American Drinks! Hier ein paar Bilder:
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National Football League
Die NFL ist die Football-Profi-Liga der USA. Aus dieser kann man nicht absteigen. Stattdessen steigen in den USA Spieler auf, wie ja oben
bereits erwähnt. Somit ist der sportlich höchstklassige Football die NFL, wenn auch popularitätsmäßig College Football teilweise grösser ist.
Was aber schonmal passiert ist, dass Teams umziehen in eine andere Stadt - zum Beispiel wenn ein Markt nicht mehr rentabel ist, oder das
Team an einen neuen Eigentümer verkauft wird. Und auch wenn sich College Footballund NFL um die Nummer 1 im amerikanischen Sport streiten, das grösste Football-Spiel des Jahres in den USA ist der Superbowl...

NFL Camp - Coaching with Patriots Star-RB Blount
Kansas City Chiefs at Los Angeles Chargers 2024



Vorteile des amerik. Sportsystems (gegenüber dem deutschen Vereinssystem)
Das amerikanische Sportsystem hat sehr viele Vorzüge und schlägt das deutsche Vereinssystem um Längen! Nachstehend nur ein paar der
vielen Gründe, warum dies so ist:
Kein Auf- und Absteigen der Teams
In den USA gibt es kein Auf-und Absteigen von Teams, stattdessen steigen Sportler entsprechend ihrer Fähigkeiten auf (und auch ab). Die besten High School Athleten erhalten ein College-Stipendium um ihren Sport dort auszuüben. Und die besten College-Spieler schaffen is in die Profi-Ligen. In meinen Augen ist dieses System um Längen besser als das deutsche System: Ein Auf- und Absteigen von ganzen Mannschaften (wie in Deutschland) macht garkeinen Sinn: Ein Profi-Team benötigt eine riesige Organisation im Rücken, man hat Büroräume, einen Fuhrpark, Angestellte (Admins, Marketing, Wartung usw) und ein grosses Stadion. In der Theorie können in Deutschland Kreisliga Vereine bis in die Bundesliga aufsteigen und umgedreht! Steigt also nun ein Amateur-Team in die Bundesliga auf, muss diese grosse Organisation aufgebaut werden. Büros werden gebaut, Angestellte eingestellt, ein grosser Fuhrpark, ein grosses Stadion usw. Nun
stellt man sich vor, ein Bundesliga-Team steigt ab! Und das kommt ja häufig vor! Die Büroräume stehen leer, der Fuhrpark wird verkauft
oder rottet vor sich hin, die Angestellten werden entlassen und das grosse Stadion, was viel Geld kostet, steht leer. Und wenn das Team
dann wieder aufsteigt?!? Und so geht es hin und her! Das macht doch keinen Sinn! Und für die Fans ist es auch nicht schön, man verliert ja
praktisch sein Team (keine TV-Übertragungen mehr, die Stars sind weg, keine Bedeutung mehr usw).Und im Jugendfootall (in Deutschland
gibt es Jugend- Bundesliga bis zur Landesliga) macht es erst recht keinen Sinn. Denn da kommt es oftmals nicht auf sportliches Können an,
sondern auf Glück, ob ein Bundesliga-Team (was ja auch ein "Hobby-Team" ist) in der Nähe ist. Denn welches Kind oder welcher
Jugendliche zieht schon um, um irgedwo Football zu spielen?!? Das gibt es höchstens mal vereinzelt für ein Sportinternat...Aber auch beim
deutschen Erwachsenen-Football macht es wenig Sinn, denn es ist ja keine Profi-Liga..
Professionalität auf allen Levels
In den USA sind die Coaches aller Levels Profis, sie machen es also beruflich - von High School Football ueber College Football bis hin zur
NFL. Somit erhalten alle Spieler auch professionelle Ausbildung und Hilfe! Auch Kleinstadt-Footballspieler erhalten so professionelle
Unterstuetzung und die reale Chance auf eine Sport-Karriere. In Deutschland sieht dies leider ganz anders aus. Da Sport nicht in Schulen
stattfindet sind Coaches generell lediglich ehrenamtlich taetige Freiwillige. So ist es nicht leicht, sich trotz normem Job, Familie und anderer
Verpflichtungen, sich seinem Team hinzugeben! Und die Coaches, die mit HIngabe fuer ein Team arbeiten wollen koennen es oftmals nicht:
Sport in Deutschland wird generell als Hobby angesehen und so geht immer die normale Arbeit vor! Und viele arbeitem im Schichtdienst,
was eine Teilnahme an jedem Training unmoeglichmacht. Andere werden komplett an der Teilnahme behindert, denn Jugendtraining findet,
aufgrund von sehr limitierter Trainingsplatzmoeglichkeiten, ueblicherweise nachmittags statt, wo viele Leute arbeiten muessen. Wer einen
normalen 9-5 Uhr Job hat kann es schon fast vergessen (mehr zum Theme Sportplatzbelegunugung gleich). Da Sport nur ein Hobby ist,
gibt es auch grundsaetzlich keine Hilfe oder Entgegenkommen der Arbeitgeber, denn fuer diese ist es ja nur ein Hobby genauso wie
beispielsweise das Briefmarkensammeln! Und dies finde ich sehr traurig, denn (Football) Coaches koennen einen Riesen-Untgerschied im
Leben eines jungen Menschen sein - das habe ich ja bereits oben erklaert. Doch leider erkennt man die Rolle von Sportteams und
Coaches in Deutschland nicht. Coaches sind hier keine Coaches sondern einfach Uebungshelfer und Sport ist nur ein kleines Hobby...
Doch auch Spieler haben aufgrund des deutschen Systems erhebliche Nachteile: Jugendteams müssen aufgrund Platzverfügbarkeiten
meist nachmittags trainieren (meist gilt: Je jünger desto eher) und das kollidiert oft mit der Schulzeit. Mehr und mehr Schulen haben bis in
den Nachmittag Unterricht, dies macht es einigen Kindern und Jugendichen unmöglich, einen Sport zu spielen - und Talente werden
verschwendet bzw nicht entdeckt! Kinder und Jugendliche werden so der Sportfreude und einer möglichen Sportkarriere beraubt! Und
selbst wenn es zeitlich fürs Training klappen würde, da sind immer noch Hausaufgaben die gemach werden müssen! Daher lassen viele
Eltern ihre Kinder nicht zum Sport...denn es ist ja eh nur ein kleines Hobby!
Trainingsmöglichkeiten
In den USA hat jede Schule eigene Trainingsstaetten fuer die angebotenen Sportarten. Sportplaetze muessen nicht mit anderen
Vereinen (die es ja nicht gibt) geteilt werden. Das Football-Feld beispielsweise wird waehrend der Football-Saison auch nur vom
Footballteam genutzt und so ist taegliches Training ohne Stoerung anderer Teams moeglich. In Deutschland sieht dies - wieder - komplett
anders aus. Ueblicherweise gehoeren Sportplaetze der Stadt bzw der Gemeinde und gleich mehrere Vereine nutzen den Platz, Von
Fussballclubs, Leichtatletik und ggf Football. Und all diese Vereine haben ja mehrere Teams, normalerweise mehrere Jugendteams, eiin
bis zwei Erwachsenenteams und vlt auch noch eine Frauenmannschaft. Und da Sport ja nur als Hobby angesehen wird erhaelt jedes
Team ueblicherweise 4 Stunden Trainingszeit pro Woche. Und je nach Platzbelegung steht dann auch nur der halbe oder gar nur 1/4
Platz zur Verfuegung!!! Und die für Football wichtige Abschottung von Trainingseinheiten ist so gut wie unmöglich!
Amerikanischer Football im deutschen Vereinssytem generell nicht machbar
Ich werde hier nicht ins Detail gehen - das kommt später, wenn ich über meine Erfahrungen spreche - doch Sozialgesetze, Vereinsrecht,
die deutsche Sportkultur und Auswahlmannschaften machen richtigen Football i.d.R. in Deutschland unmöglich!
Coaching Football In Germany
Oftmals werde ich von Leuten über Football in Deutschland gefragt, sei es von Amerikanern die wissen möchten ob und in welcher Form es
ihren Sport auch hier gibt oder von Eltern und Coaches in Deutschland die mehr über meine Coaching- Vorgehensweise und Philosophie
wissen wollen. Daher möchte ich an dieser Stelle über meine Erfahrungen als Jugend-Football Head Coach (also dem Gegenstück zum High
School Football Coach in den USA) in Deutschland berichten, auch wenn dies etwas ausführlicher sein muss, denn hier möchte ich meine
persönliche Geschichte erzählen, chronologisch vom anfänglichen Schock über das hiesige Football-System bis hin zur Findung eines
geeigneten Vereins für mein amerikanisches System und dem daraus resultierenden Erfolg als Coach einer deutschen U16 (Jungs von13-16).
Why Football, why coaching?

Schon seit jungen Jahren ist Sport ein grosser Teil meines Lebens. Nachdem ich als
Kind und Teen- ager verschiedene andere Sport- Sarten versuchte, entdeckte ich
Football und verliebte mich sofort in diesen einzigartigen Sport! Warum Football? Nun,
Football verlangt sehr viel, von Spielern als auch Coaches: Für Spieler ist Football ein
harter Sport - körperlich und mental! Was es aber nicht ist, ist ein wirres durcheinan-
der. Was man stattdessen sieht ist durchgeplante Taktik. Und das ist Aufgabe der
Coaches. Der Head Coach ist das „Mastermind“ eines Teams, er baut das Team
nach seiner Philosophie auf. Er ist nicht nur ein Übungsleiter, er IST das Team, es
ist sein "Unternehmen" und ist Teamchef für alle Belange, in den USA heisst: Der chef
des Football-Programs! Der Head Coach erarbeitet die Grund-Taktik durch Spielzüge.
Diese müssen dann durch die Spieler gelernt und umgesetzt werden. Beim Football
werden verschiedene Körpertypen benötigt, egal ob klein, gross, dick oder dünn, es gibt
viele Positionen zu füllen. Während eines Spiels werden die Spielzüge durch
spezielle Codes von den Coaches an die Spieler weitergegeben. So weiss jeder
Spieler wo er sich aufzustellen hat und was er zu tuen hat. Ein Football-Spiel ist also sehr
stressig für Coaches da i.d.R. nur wenigeSekunden. zwischen den Spielzugen liegen dürfen. Innerhalb von Sekunden müssen die Coaches
die Taktik des Gegners durchschauen und den nächstenSpielzug an das Team weitergeben während das gegnerische Team ebenfalls
versucht, die Taktik zu erkennen. Football ist wie ein taktisches, militärisches Strategie-Spiel mit sportlichem Charakter. Die Coaches
sind die Offiziere, die die Befehle an die Spieler geben. Die Spieler sind die ausführende Kraft... So wird es in USA oft erklärt. Der Head
Coach kümmert sich nicht nur um den eigentlichen Sport auf dem Rasen sondern er muss seine Spieler nach seinen Vorstellungen formen
und ihnen die richtige Einstellung durch ein passendes Mix aus Teamgeist, Liebe und Disziplin beibringen! Entsprechend umfangreich und
detailliert müssen auch die Trainingseinheiten geplant und durchgeführt werden. Und wie sich seine Kids benehmen wird auch auf dien Head Coach zurückgeführt...ch könnte noch so viel mehr schreiben aber das würde den Rahmen hier sprengen. Es ist einfach ein Hammer-Sport!
Mein Lieblingsberuf war lange schon "High School Football Coach". Andere wollen Astronaut, Pilot oder Polizist werden, doch wenn ich die
Wahl hätte, dann wäre ich High School Football Coach. Warum nicht NFL mag sich mancher nun fragen. Nun, das Flair an einer High school
ist besonders (siehe meine Anmerkungen unter dem Punkt "High School Football" weiter oben) und ich liebe es, mit Jugendlichen zu
arbeiten. Daher bin ich an Erwachsenen-Football einfach überhaupt nicht interessiert. Selbst in den USA lehnen Football-Puristen die NFL ja
auch ab, aus den Gründen die ich Eingangs dieser Seite ja bereits erwähnte...
Kultur-Schock: Mein erster Coaching-Job in Deutschland
Als ich langsam zu alt fürs Bull Riding wurde erhielt ich 2013 das Angebot, ein Jugendfootball-Team in Deutschland zu coachen. Es schien wie
gutes Timing obwoch lch eigentlich noch ein oder zwei Jahre Bullen reiten wollte. Doch es war die grosse Chance, einen Traum zumindest ein
wenig zu vewirklichen. Als ich also das Angebot erhielt zögerte ich nicht lange, denn ich hatte keine Ahung wie anders es doch war... Ich nahm
also das Angebot an, habe aber nicht sofort mit Rodeo aufgehört sondern meine Zeit beim Rodeo erstmal nur sehr zurückgeschraubt (nur
noch während Football-Pausen) bis ich dann in 2015 endgültig meinen Rücktritt vom Bull Riding machte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich
nicht sehr viel über deutschen Football und das deutsche Sportsystem und bin davon ausgegangen, dass Football auch Football ist...
Leider habe ich sehr, sehr schnell herausgegefunden, dass Jugend-Football (also das Gegenstück zum amerikanischen High School
Football) hier etwas komplett anderes bedeutet als in den USA. Sicher, Football wird hier nicht in der Schule betrieben, aber das meine ich
nicht. Ich rede vom eigentlich Sport Football: Ich war äussert schockiert was hier als Football verkauft wurde!!! Denn das Fundament was
Football eigentlich ausmacht fehlte vollkommen! Sicher. die Kids trugen Shoulderpads und Helme, sie tackelten und erziehlten Touchdowns
aber die Grundlagen, das Fundament von was ich als Football kenne, fehlten vollkommen! Genauso trug ich den Titel "Head Coach" doch
dieser war ich nicht, denn ein Head Coach ist der unangefochtene Teamchef, niemand mischt sich ein... Doch hier war alles anders und mir
wurde klar: Was hier gemacht wurde war kein richtiger amerikanischer Football! Ich konnte nicht fassen, dass ein Football-Verein nicht wusste,
warum es beim Football eigentlich geht. Trainingsbeteiligung war keine Pflicht und Commitment und Disziplin gab es nicht. Das Team wurde
wie ein deutsches Fussballteam behandelt...Schnell merkte ich aber, dass nicht nur dieser Verein sondern die umliegenden Vereine nach dem
gleichen System arbeiten. Was Football ausmacht war nicht möglich...Mehr und mehr musste ich erkennen, das dies hier wohl normal war. Was Zu meinen persönlichen Erfahrungen aber gleich..
Warum amerikanischer Football generell in der deutschen Vereinskultur nicht möglich ist
Worauf Football basiert und wie Football entstanden ist habe ich ja bereits beschrieben. Nun stellt sich die Frage; Ist die für Football
notwendige militärische Dispiplin in Deutschland machbar damit die für Football notwendigen Tugenden entstehen? Kann es hier einen
Headcoach als unangefochtenen "Diktator" und als alleinigen Teamchef des gesamten Footballprogramms ohne Einmischung Dritter
geben? Können Coaches Trainingszwang und Verpflichtung verlangen, strikte Regeln machen und Spieler aus dem Team entlassen die die
Regeln misachten und nichit mitziehen? Leider ist die Antwort grundsätzlich ein eindeutiges NEIN! Und dies bricht mir das Herz, denn somit
werden deutsche Jugendliche um die tolle Erfahrung von ursprünglichem Football beraubt!!!
Ein Hauptgrund hierfür ist das deutsche Vereinssystem. Denn ein Verein ist eine Rechtsform in der alle Mitglieder die gleichen Wahl- und
Mitbestimmungsrechte haben.
Rechtliche Grundlagen und Vorgaben des Gesetzgebers und der Verbände sowie die deutsche Sportkultur erlauben i.d.R. ebenfalls nicht
amerikanischen Foorball...Leitfäden für Vereine sind gegen "großes Machtgefälle" und "autoritäre und hierarchische Struckturen". Ein
Grundsatz des LSB ist, das niemand zu einer Übung gewungen wird. Ebenfalls sollen Jugendliche zur Selbstverwirklichung erzogen werden.
(Nachzulesen beispielsweise im Druckstück "Handlungleitfaden für Vereine" auf lsb.nrw - das mir vorliegende Exemplar wurde leider ohne
Datum / Stand ausgestellt). Desweiteren sagt das Sozielgesetzbuch in §11, dass Angebote für Jugendliche von diesen selbst mitgestaltet
werden müssen und diese zur Selbstbestimmung befähigt werden müssen.
Ich denke diese und viele weitere Dinge entwickelten ein Sportverständnis das sehr weit weg von richtigen Football ist...sie machen
amrikanischen Football generell unmöglich!
Wer wirklich ins Detail schauen möchte, für den habe ich eine Ausarbeitung gemacht, warum und welche deutschen Gesetze, Vereinsrecht
und Sportkultur richtigen amerikanischen Football im Vereinssystem grundsätzlich unmöglich machen. Diese Ausarbeitung gibt es HIER
Nun aber zu meiner Story
My Story: Allen Widrigkeiten zum Trotz
Ende 2012 wurde durch einen Freund der Kontakt zu einem Football Club in meiner Nähe hergestellt und mir wurde der Job als Headcoach
eines Jugendteams angeboten. Ich kannte das deutsche Sportsystem zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich, doch ich dachte ich könnte mir
meinen Traum vom High School Football Coach ein wenig durch coachen in Deutschland erfüllen. Nachdem ich den Job als Head Coach einer
Jugendmannschaft angenommen hatte merkte ich aber sofort, das ich mit dem Titel Head Coach nichts zu tuen hatte, obwohl ich als dieser
eingestellt wurde. Ich war vollkommen perplex, denn was dort gemacht wurde, hatte nicht viel mit Football zu tuen – die Grundlagen fehlten
vollkommen: Das Team war nicht "my program", sondern der Jugendwart führte im Grunde das Team, nicht der Head Coach. Und der
Teammanager war verantwortlich für die Teamorganisation und Elternkommunikation, nicht der Headcoach. Der Head Coach war lediglich ein
Übungseiter und bei Spielen durfte er die Spielzüge ansagen, mehr aber nicht! Was dort gemacht wurde, hatte nichts mit richtigem Football zu
tuen, es gab keine Teilnahmepflicht und das Fundament von richtigem Football war gar nicht möglich! Obwohl ich den Titel "Head Coach" trug
war ich - dank der Vereinsstrukturen - weit von einem richtigen Football-Head-Coach entfernt! Denn um das Fundament von Football und die
Gegebenheiten von Football aufbauen und halten zu können ist es notwendig, das der Head Coac alsTeamchef auch die oberste Autorität ist
und sich niemand einmischt! Er macht die Regeln und ist der Boss! Klingt ja logisch, denn wie kann man militärische Disziplin aufbauen wenn
es gleich mehrere Leute gibt die im Endeffekt das Sagen haben oder der Head Coach gar nicht der Teamchef ist?!? Man ist schwach,
angreifbar und Widersprüche sind - beabsichtigt oder meist unbeabsichtigt - an der Tagesordnung. Dies erlebte ich immer und immer wieder.
Ein Team ist nur so stark wie die Führung des Teams! Und schon gar nicht funktioniert es, wenn es eine höhere Autorität gibt als den Head
Coach. Man stelle sich vor, dass in vielen Vereinen der Jugendwart der direkte Vorgesetzte des Head Coach ist und als Hauptansprechpartner
für die Eltern (und sogar Spieler) gilt! Und dieser direkte Chef des Head Coach wird oftmals von den Eltern bzw sogar den Kids selber
gewählt!!! Und dann ist da der Teammanger! Dieser hat die organisatorische Verantwortung für das Team und ist dem Head Coach
gleichgestellt oder höher. Ein Head Coach ist so nur ein Übungsleiter! So ist absolute Disziplin logischerweise keinesfalls möglich, dies musste
ich am eigenen Leib spüren. Wie kann ein Head Coach pubertierende Jugendliche führen wenn diese Jugendliche genau wissen, dass der
Headcoach nicht die höchste Autorität ist? Wie kann ein Head Coach pubertierende Jugendliche führen wenn diese Jugendlichen wissen, dass
sie keine Übung mitmachen müssen und das sie selber entscheiden was sie wollen und ihr Wille immer über den Bedürfnissen des Teams
steht! Von der im Football notwendigen Verpflichtung erst gar nicht zu reden, vor allem wenn Spieler an Ihre Grenzen gehen sollen! In den
USA lernt man, das Team vor seine eigenen Bedürfnisse zu stellen, man lernt an seine Grenzen zu gehen, man lernt Disziplin,
Durchhaltevermögen und Willenskraft! Man lernt, mit der vorgegebenen Situation umzugehen! Hierzulande lernt man aber genau das
Gegenteil!!
Die Trainingseinheiten wurden vom Teammanager mit einer Ansprache zu Terminen usw an die Spieler begonnen. Bei dieser Ansprache
versuchte er auch oft, die Jungs zu motivieren! Und ich als Head Coach stand wie ein Assistant daneben bis der Team Manager das Team an
mich übergab und mir mitteilte, wieviel Zeit ich mit den Kids hatte bis ich diese wieder an ihn übergeben musste! Denn der Team Manager
beendete auch das Training mit einer Ansprache. Auch war ich beim Training eigentlich nie mit meinem Team und meinen Assistants alleine
(es war ja auch nicht mein Team – wie es normal wäre) Denn der Jugendwart und der Team Manager waren immer dabei und wurde
beobachtet. Ich durfe noch nichtmal die Umkleide vor oder nach dem Training betreten, dies war die Privatsphere der Kids und eine
Coachesfreie Zone! Doch dort findet doch nunmal das so wichtige Teambuilding statt, dort formt der Head Coach sein Team (wer schonmal
einen High School Football Film gesehen hat der weiss wohl was ich meine!!!). Und ich als Head Coach darf dieesen nicht mal betreten?!?.
Immer und immer wieder konnte ich nicht glauben was dort abging…Es war doch ein Football Team oder nicht?!? Die Trainingszeiten wurden
vom Team Manager nach Absprache mit dem Jugendwart festgelegt, der Head Coach hatte diesbezüglich nichtss zu sagen. Im Winter wurden
sogar alle Jugendteams zusammengeführt und von allen Jugendcoaches unter Leitung des Jugendwarts trainiert!!! Ich musste also mein
Team für 3 Monate abgeben an andere Coaches mit anderen Philosophien!!! Unglaublich! Wie und wann wir zu Spielen fuhren war ebenfalls
Sache des Team Managers, nicht des Head Coach! Auch was die Spieler vor Spielbeginn machten, wurde vom Teammanager bestimmt!
Selbst die Ansprache vor einem Spiel wurde vom Head Coach UND vom Team Manager gemacht! So hat der Teammanager durch seine
Ansprache manchmal sogar meine Ansprache zur Motivation direkt widersprochen und das Gegenteil erreicht!!! Ich, der ja als Head Coach
eigentlich der Team Chef sein soll konnte es einfach nicht glauben!!! Ich konnte noch nicht mal die Farbe der Socken der Spieler am Spieltag
bestimmen, denn die Ausrüstung war Sache des Team-Managers! Ebenfalls wurde vom Jugendwart bestimmt, wie ich mit meinen Assistant
Coaches zu reden habe und was diese dürfen und was nicht! Ich war weit weg von der Definition eines Head Coaches!!! Mir wurde gesagt: Du
bist der Head Coach, nicht der Teamchef! Aufgrund der Gegebenheiten war der Aufbau von typischen Football-Tugenden (Teamliebe,
Teamgeist, Disziplin, Willenskraft, Durchhaltevermögen) nach meiner amerikanischen Philosophie nicht möglich! Man sagte mir immer wieder:
Wir haben doch Teamgeist und Disziplin doch ich wage zu behaupten: Man wusste gar nicht, was dies im Bezug auf Footall überhaupt
bedeutet!!! Alleine das ich keine Trainingspflicht einführen konnte bewwist dies ja schon...Auch war ich nicht in der Lage, mit den Spielern eine Beziehung wie ein Head Coach aufzubauen, dank der Teamphilosophie und Strukturen... Aber das ist eben das Vereinssystem...
Ich konnte alles nicht fassen: Wie konnte es denn sein, dass ein Football Club nicht weiss, wie richtiger Football funktioniert??? Selbst wenn
man wenig Ahnung hat: Wenn man Football im TV anschaut, dann muss man doch merken, wie Football funktioniert dachte ich mir! Die
schauten doch alle Football im TV!!! Doch vermutlich schaut man hier nur die NFL und auch nicht die amerikanischen Übertragungen,
sondern die die deutschen Übertragungen. Und diese sind vermutlich "eingedeutscht" angepasst und man erfährt gar nicht, was Football
eigentlich ist. Denn Football soll ja schliesslich der deutschen Mentalität schmackhaft gemacht werden! Somit wissen sie vermutlich generell
gar nicht, was Football bedeutet! Denn wenn man amerikanische Football-Übertragung schauen würde und auch zuhören würde, dann wüsste
man, wer in Alabama die Farben der Toiletten bestimmt! Head Coach Nick Saban! Dann wüsste man, wer in Tennessee bestimmt, welche
Musik im Stadion läuft! Head Coach Butch Jones! Und man wüsste, wer in Buffalo die Farbe der Ausrüstung bestimmt! Head Coach Lance
Leipold! Und man wüsste, wer in Georgia den Sänger der Nationalhymne vor den Heimspielen bestimmt!!! Ich könnte ewig weitermachen, aber
alleine durch schauen einer amerikanischen Footballübertragung würde die Stellung eines Head Coaches unmissverständlich klar. Und wer
dann hinterfragen würde, warum dies so ist, der würde sehr schnell merken, das dies mit dem Fundament von Football zu tuen hat!!! Oder
man braucht einfach nur mal beim amerikanischen Wikipedia zu schauen was dort unter "Head Coach" steht...oder mal Bücher aus den USA
über Football bzw Jugendfootball lesen... oder mal youtube videos von Trainingseinheiten in den USA schauen…Es wäre recht schnell recht
klar...doch was dort passierte war einfach absolut unbegreiflich für mein amerikanisches Footballgehirn! Doch dann merkte ich, dass nicht nur
dieser Verein sondern alle umliegenden Vereine nach den gleichen oder ähnlichen Grundsätzen handelten! I
Mit der Zeit lernte ich, warum richtiger Football im Vereinssystem grundsätzlich unmöglich war. Meine (amerikanisches) Footballverständnis
kollidierte immer wieder mit der Meinung des Jugendwarts und des Teammanagers. Immer und immer wieder wurde mit gesagt, was ich zu tuen
und zu lassen hatte. Ich war ein mittelmässiger Coach weil ich nicht die Authorität hatte, meine Philosophie durchzuführen. Immer wieder eckte
ich an, immer wieder versuchte ich zu erklären, warum ich etwas machen wollte, doch ich sties immer wieder auf taube Ohren! Ich war kein
Headcoach, sondern eher ein Assistant Coach des Jugendwartes, denn dieser war der Teamchef, nicht ich! Doch auch das reguläre
Coaching litt darunter, denn ich fühlte mich ständig beobachtet. Da ich merkte, das ich kaum Autorität hatte coachte ich auch entsprechend!
All dies machte mir auch gesundheitlich zu schaffen denke ich.. Ich hatte mich darauf gefreut, ein Footballteam als Head Coach zu führen,
doch da es nur Ärger gab war dies nervlich nicht sehr gut für mich! Die Unzufriedenheit hat Spuren hinterlassen. Somit verliess ich nach etwa
1 Jahr " im gegenseitigen Einvernehmen" den Verein. Ich war masslos enttäuscht, das richtiger Football nicht möglich war und deutschen Kids
diese tolle Erfahrung verwehrt wurde! Nicht nur die High School Erfahrung sondern die Football Erfahrung an sich! Denn was dort gemacht
wurde hatte mit Football nicht viel zu tuen. Sicherlich, die Kids trugen Helme und Shoulderpads und tackelten, doch das Fundament von
Football fehlte vollkommen!!! Dennoch bin ich diesem Verein auf eine gewisse Art und Weise bis heute dankbar, denn ohne diese hätte ich
vermutlich nie mit dem coachen in Deutschland angefangen. Und diese Erfahrung bereitete mich vermutlich auch irgendwie auf meinen
richtigen Coaching-Job ein Jahr später - zumindest teilweise - vor!
Nicht bei allen Teams ist es hoffentlich so extrem wie oben beschrieben, aber durch die deutsche Sportmentalität, Vereinsrecht und
Sozialgesetze ist grundsätzlich bei jedem Team richtiger Football unmöglich! Dies wurde mir mit der Zeit ganz eindeutig klar, auch wenn ich die
Gründe erst schubweise später erfuhr.
Nachdem ich Ende 2013 enttäuscht mit dem Coaching aufgehört hatte ging ich zurück nach Oklahoma um ein wenig "Kraft zu tanken".
Während meiner Zeit in den USA war ich Teil eines High School Teams und als ich in 2014 zurück nach Deutschland kam war mein Wunsch,
wieder zu coachen ganz gross. Obwohl ich kaum Hoffnung hatte wollte ich einen letzten Versuch starten. Im Internet fand ich dann doch
noch einen kleinen und zu dem Zeitpunkt eher unbekannten Verein in Düsseldorf, die Bulldozer. Das Timing war perfekt denn dort waren
gleich ein paar Sachen vorgefallen die es wohl für micheinfacher machten, mich ins „rechte Licht“ zu rücken. Als ich dann das erste Gespräch
führte hatte ich das Gefühl, dass was ich erzählte zumindest teilweise verstanden wurde und auf offene Ohren sties. Jedenfalls kam es zu
einem zweiten Gespräch mit einer höheren Instanz und dort bot man mir dann auch den Job des Jugend-Head Coaches an. Da es kein
U15/U16 Jugendteam gab musste ich den Aufbau mehr oder weniger bei Null anfangen...und ich wusste auch, dass ich nicht lange coachen
würde, denn nach etwa 3-4 Jahren macht das Wahlrecht richtigen Football zunichte. Und das auch nur, wenn es keine U19 gibt!
Meine High School Football Philosophie in Deutschland
Ich glaube, so ganz verstanden hatte der Verein mich zu Beginn noch nicht und sie wussten auch noch nicht, was auf sie zukam - doch zu
meinem Erstaunen wurden alle meine Bedingungen (amerik. High School System soweit möglich, keine deutschen Vereins-Hirarchien, keine
Einmischung des Vorstands, sogar die Standard-Konzepte und Regelungen wurden geändert um meine High School Philosophie durchführen
zu können usw) erfüllt und ich wurde per Vereinbarung zum alleinigen Teamchef gemacht. Und niemand ausser ich und meine Coaches
hatten Kontakt zu meinen Kids. Doch wie war das überhaupt möglich? Nun, zu Beginn wusste ich garnicht, dass meine Philosophien gegen die
Grundsätze der Sportverbände und auch Sozialgesetzte war. Ich dachte es wäre lediglich gegen die deutsche Sportkultur und typischen
Vereinsstrukturen - und das wäre ja schon schwer genug - doch mit der Zeit erkannten wir mehr und mehr. Doch ich entwickelte zusammen mit
den Bulldozern eigene Interpretationen der Gesetzte und Regelungen. Der Anwalt der Bulldozer ermutigte uns auch dabei und ich hatte immer
die volle Rückendeckung des Vereins: "Dann soll man uns halt verklagen...dann sollen die Richter entscheiden! Wir geben nicht klein bei"
lautete die Devise - und dafür war ich sehr dankbar! In 2016 gab es durch den Verband neue Regelungen die richtigen Football endgültig
unmöglich machten und mir blieb nichts anderes übrig als meinen Rücktritt anzudrohen! Doch selbst dann standen die Bulldozer hinter mir. Mit
Hilfe des Anwalts verhandelte der Verein mit dem Verband und es wurde uns erlaubt, diese neuen Regelungen meinen Bedürfnissen
anzupassen. Vermutlich war der Verband sich selber nicht bewusst wie es rechtlich aussah und wollte keinen Rechtsstreit mit uns. Ich schrieb
die Regeln beinahe komplett um und der Verband bestätigte uns, dass wir der einzige Verein waren, die dagegen angeganen waren. Jeder
andere Verein hat die Regeln angenommen und unterzeichnet. Zurückblickend ist es unglaublich, dass der Verein für mich so aus dem
Fenster gelehnt hat! Das gibt es wohl nicht zweimal und werde ich nie wieder erleben!!! Ein wahres Wunder!!!
Sicherlich, nicht alles war wie in den USA: So hatte ich nicht meinen eigenen Sportplatz sondern musste diesen mit dem anderen Team der
Bulldozer und mit Fussballteams teilen aber gut, war halt nicht anders möglich. Aber selbst beim Thema Trainings- zeiten wurden meine
Wünsche erfüllt und der Trainingsplan geändert so dass ich die Zeiten selber bestimmen konnte. Man baute mir in der Umkleide sogar mein
eigenes kleines Office! Wir trainierten 3 x in der Woche für 2 1/2 Stunden sowie Samstags in unregelmässigen Abständen, etwa 1-2 mal im
Monat je nach Notwendigkeit. Auch ist natürlich der Stellenwert von Football in den USA ein anderer als hier. Dort sind die High School
Football-Spieler im Ort angesehen und geniessen Vorteile die es hier nicht gibt was natürlich auch ein paar ernste Nachteile mit sich bringt
weil es schwerer ist, Kids an das Team zu binden.
Das Team war meine Abteilung- Ich war der alleinige Teamchef und niemand mischte sich ein, auch nicht der Vorstand. Diese Vereinbarung
hatte ich mit dem Vorstand! Die Spieler und Eltern kannten den Vorstand gar nicht denn meinTeam wurde vom restlichen Verein abgeschottet
- wie es sein musste... Und wenn sich mal Eltern beim Vorstand beschwerten so wurden diese an mich als Head Coach (und somit ja
Teamchef) verwiesen und der Vorstand mischte sich nicht ein. Dies war aber nur möglich, weil der Vorstand eine starke Stellung im Verein
hatte - vermutlich weil der Vorstand selber aus Spielern und ehem. Spielern bestand.
Nun war ich also tatsächlich Head Coach eines Football- Teams und ich war gespannt was ich alles erreichen konnte. Ich gab mir aber selbst
das versprechen, dass ich in dem Moment wo man mich nicht mehr lässt und ich mich nicht mehr wie ein Head Coach fühle aufhöre! Dies
schulde ich meiner Gesundheit denn ich werde den ganzen Ärger nicht nochmal durchmachen! Auch wusste ich, dass ich nur ein paar Jahre
als Head Coach hatte (warum habe ich ja bereits weiter oben erklärt). Und ich wusste, dass es schwer würde, interessierte Jugendliche zu
finden, schliesslich musste ich ja fast bei null anfangen. Und dies nicht nur wegen der Einstellung zum Sport hier son- dern hauptsächlich auch weil es in und um Düsseldorf 5 Football-Vereine gab! Und von denen waren die Bulldozer auch noch die unbekanntesten...
Das erste Training fand im Januar 2015 statt und für die handvoll Jungs, die sich früh am Samstag morgen am Platz einfanden war es ein
Kultur-Schock! Denn mein Plan stand fest: Wie in den USA wollte ich zuerst ein hohes Mass an Disziplin aufbauen, was deutsche Jugendliche
so garnicht kannten. Ich hatte mir vorgenommen, nicht locker zu lassen. Training und Übungen waren Pflicht! Ausnahmen waren nur mit
meiner Genehmigung möglich).Ebenso war hohe Disziplin Pflicht. Und schlechte Wörter im Sprachgebrauch waren verboten, das Training war
clean und die Kids redeten mich mit "Coach" an und Fragen wurden mit "Yes Sir" oder "No Sir" beantwortet! Und wo in Deutschland sagen
Jugendlich schon "Yes Sir" zu einem! Für alle, die sich mit der US Kultur nicht auskennen: Die Anrede "Sir" ist in den USA ganz
normal,besonders im Süden und mittleren Westen wird jeder ältere Mensch mit "Sir" oder "Ma`am" angesprochen. Oftmals sagen Kinder dies
sogar zu ihren Eltern wenn die Situation es verlangt! So ist der nötige Respekt schonmal impliziert. Und nur weil man nicht "Du" sagt wie es im
deutschen Jugendfootball üblich (aber falsch) ist heisst es ja nicht, dass man sich nicht lieben kann! Und wenn man den Kids erklärt warum
absolute Disziplin und Liebe so wichtig ist dann kann es auch hier funktionieren!!! Zumindest bei Kids wie den Sport verstanden haben und es
auch wirklich wollen... das groessere Problem sind oft die Eltern, die unsere Regeln und Disziplin nicht akzeptieren wollen. Denn diese müssen
dies halt auch mitmachen...Leider haben wir aber immer wieder Spieler verloren (oder garnicht erst bekommen) weil die Eltern für ihren Sohn
halt nur ein wenig Sport nebenbei als kleines Hobby wollten, ohne Verpflichtungen und Priorität. Diese Mentalität machte es oft nicht einfach
und brachte mir sehr viel persönlichen Ärger und Stress ein. Dennoch liess ich nicht locker, und das danken mir bis heute die Spieler, die
richtig stolz waren und richtigen Football spielen wollten!
Durch viele "Theorie-Einheiten" erklärte ich den Kids auch anhand von Videos vom High School Football aus den USA was Football eigentlich
ist und worauf es ankommt. Die Kids bekamen commitment und waren mit Herzblut dabei!
Nachdem ich also eine für Deutschland unglaubliche Disziplin und Regeln einigeführt hatte kam der Teamgeist und die Liebe! Und dadurch
ganz wie in den USA Willenskraft, Durchhaltevermögen usw. Die Kids wurden durch Football zu besseren Menschen der Gesellschaft. Ich
behaupte, dass ich noch nie ein Team ausserhalb der USA gesehen habe welches sich so sehr liebt wie unsere Jungs! Denn wir sprachen
auch viel über gegenseitige Liebe! Am Anfang war es sicherlich schwer, offen mit deutschen Jugendlichen über Liebe (nicht Teamgeist, das
ist wieder etwas anderes) zu reden, dass kannten sie gar nicht. Doch die Jungs begriffen nicht nur warum es wichtig ist, sie gingen richtig darin
auf! Und immer wieder, besonders auch wenn neue Spieler dazukamen, erklärte ich was und wie wir es meinen. Und unsere Kungs waren
richtig stolz auf Ihr Commitment und auf ihre Disziplin, Liebe usw. Sie wollten es garnicht anders denn sie hatten verstanden, worum es beim
Football ankommt! Auswahlmannschaften waren natürlich verboten, doch da meine Kids Football verstanden haben wollten sie dies eh nicht...
Und immer, wenn neue Spieler dazu kamen, machte ich Samstags vor und nach dem Training etwa 5 Stunden lang eine Schulung über
unsere Philosophien, Regeln, Liebe usw. Jeder neue Spieler musste sich Videos vom High School Football und dem entsprechenden
Training ansehen. Wir erkläten unseren Team-Spirit und unsere Team-Liebe da dies ja vollkommen unbekannt war für deutsche Jugendliche.
Diese Meetings fanden regelmässig statt, ich nannte es "Freshman Orientation".
Aber auch mit dem gesamten Team trafen wir uns regelmässig um über Liebe usw zu reden und die Kids sprachen über privates. Denn wie
kann man sich ausserhalb der soziel-moralischen Art lieben, lieben, wenn man sich nicht kennt...
Ein für mich auch wichtiger Teil war die persönliche Beziehung zu den Kids! Denn wie kann man ernsthaft von Liebe reden, ohne persönliche
Beziehung. Meine Herangehensweise umfasste also nicht nur den Sport selber und nicht nur die sozial-moralische Erziehung (die zu Disziplin,
Willenskraft, Durchhaltevermögen, Benehmen usw führte) sondern auch eine persönliche Beziehung. Ich denke, dieses Persönliche hat auch
einen Teil unseres sportlichen und moralischen Erfolges ausgemacht. Ich finde ich hatte eine enge persönliche Beziehung zu meinen
Spielern, zumindest zu denen, die Football verstanden haben und nicht nach kurzer Zeit das Team wegen der deutschen Sportmentalitaet
wieder verliessen). Dies bedeutete mir sehr viel. Und obwohl ich etwa 2 Zug- und Busstunden von den Jungs wegwohnte (Führerschein in
Deutschland ja erst ab 18) kamen sie öfters mit dem Zug / Bus zu mir nach Hause für BBQs oder zum College Football schauen. Mein
zuHause war immer für sie geöffnet! Und einige fingen auch an, meinen Cowboy way zu verstehen und zu mögen (selbstverständlich habe ich
nie versucht, die Kids auf diese weise zu beinflussen, jeder hat seine eigenen vorlieben... aber wenn die Kids interesse an country, cowboy,
bull riding usw zeigten habe ich es ihnen gerne gezeigt. So kamen die Kids auch zu mir, um auf meiner bucking barrel, also der Übungstonne
fürs Bullriding, zu reiten. Wir haben den Kids also Football mit Disziplin, Anstand, Durchhaltevermögen, Teamgeist und Teamliebe
beigebracht. Aber aufgrund unserer Beziehung auch Dinge ohne Football-Bezug zum Beispiel wie man Bullen reitet und Hühner fängt. Und wir
haben ihnen beigebracht, was und was nicht Ihre Muskeln in einem Kampf bedeuten, welche Schwachstellen ihr Körper hat und wie sie diese
Schwachstellen in einer Verteidigungssituation schützen. Oder wir haben ihnen beigebracht wie man beim Tauchen die Wasseroberfläche
wiederfindet und wie man Karaoke singt (Ok, bei Karaoke haben wir bitterlich versagt). Aber zurück zum Thema Football:
Wenn die Kids den Sport wirklich verstehen, dann wissen sie, warum die Coaches - speziell der Head Coach - hart zu Ihnen ist aber sie
dennoch liebt! Sie sind sogar hart zu sich selber, disziplinieren sich untereinander und entwickelt eine starke Liebe untereinander! Die Jungs
sahen ja auch, das es funktioniert!!! Meine Kids waren mächtig stolz darauf und sahen sich eher wie ein amerikanisches High School Team
als ein deutsches Vereins-Team - sie waren ja auch von den an- deren Teams des Vereines so gut wie komplett abeschottet. Ich war der
alleinige Teamchef und es gab keinen Jugendwart oder Teammanager und auch keinen Vorstand der mir reinredete! Ich hatte das Sagen für
alle Team-Aspekte!Die Kids sahen mich auch nicht nur als "Trainer" sondern wie in USA als Vorbild, Vaterfigur oder Lehrer und von den Kids
hörte ich oft: "We love you Coach!". Sicherlich, die eigentliche High School fehlte aber ich führte mit der Zeit einige typische High School
Football Sachen ein, z.B. jedes Jahr ein Coaches BBQ bei mir zu Hause, Seniors (Spieler im letzten Jahr und die sich daraus ergebenden
Besonderhei-ten), Yard- signs usw. Und wer nun sagt: "Wir sind aber in Deutschland" dem sage ich das gleiche wie weiter oben bereits: Wir
spielen aber den selben Sport wie in den USA mit den selben Gegebenheiten und Gefahren! Und unser Erfolg gibt mir Recht: Nicht nur
sportlich sondern menschlich: Denn aus den Jungs wurden disziplinierte, willensstarke, respektvolle bessere Menschen! DAS ist richtiger
Football!!!Denn Football bereitet auf das wahre Leben vor! Leider nur nicht in Deutschland! Hier ist es ja ungewünscht...
Leider hat mir das Durchsetzen von richtigem Football mit seinen Fundamenten daher aber auch sehr viel Ärger bereitet.
Um richtigen Football zu gewährleisten musste ich mich immer und immer wieder unbeliebt machen, es war ein ständiger Kampf gegen
Eltern, Einflüsse im Verein, Herrenspieler usw – denn für diese war die amerikanische Football-Denkweise vollkommen fremd! Und auch
wenn ich Eltern von neuen Spielern jedesmal ausführlich über unsere Teamregeln informierte und besprach, warum wi es so machten – die
deutsche Sportmentalität saß zu tief und war oftmals nicht aus den Eltern rauszubekommen, wodurch wir immer wieder Spieler verloren.
Was in den USA normal ist (Comitment, Disziplin, Trainingszwang) ist hier nicht gewollt und sogar gegen die gängigen Interpretationen von
deutschen Gesetzen! Die hiesige Gesellschaft sieht lokalen Sport als Hobby an, und entsprechend ist die Denkweise der Eltern,
Erwachsenenspieler usw. Oftmals wollten die Kids, doch die Eltern waren dagegen.
Und wenn ich anderen von meinen Plänen erzählte, hörte ich immer und immer wieder:“ Wir sind hier in Deutschland, Disziplin und
Trainingszwang ist nicht machbar!“. Die einzigen, die mein Vorhaben nicht negativ betrachteten war der Vorstand der Bulldozer. Doch ich
liess nicht locker und bin den Prinzipien von Football treu geblieben! Und die Ergebnisse, die die Kids dadurch erziehlten (nicht nur sportlich
sondern auch sozial-moralisch) waren beeindruckend.



Verwunderte Eltern (von den Kids die blieben) teilten mir immer wieder mit, wie sehr sich Ihre Kids in Sachen Benehmen und Anstand
verbesserten. Und wenn sie Ihre Jungs nach dem Grund für den Sinneswandel fragten bekamen sie meist Antworten wie: "Das habe ich beim
Training gelernt" oder "Coach hat gesagt". Und auchin der Schule gab es Verbesserungen. Altersbedingt abgehende Spieler schrieben mir
und bedankten sich, das sie durchunser System zu besseren Menschen geworden sind! Sie bedankten sich, dass sie Football mit
Commitment, Disziplin and all den daraus resultierenden Vorteilen spielen durften. Denn sie waren mit Herzblut dabei, auch wenn es für sie
sicherlich härter war als anderswo.Sie waren so stolz auf die Philosophie und "tough love" und auf die daraus resultierenden Erfolge. Sie
waren so dankbar das sie dies alles in Deutschland erleben durften! Und ich sage dies keinesfalls aus Arroganz! Ich möchte lediglich die Vorteile des amerikanischen Sports aus eigener Erfahrung widerspiegeln.Es ist mir vollkommen unverständlich, dass all diese Gefühle und
positive Veränderungen der Jungs in Deutschland nicht erwünscht sind - sondern genau das Gegenteil gewollt ist. Es macht mich traurig
das so viele deutsche Jugendliche hier diese tolle Erfahrung nicht erleben dürfen! Doch die Sportkultur hier lehrt Kindern und Jugendlichen,
dass Sport nur ein kleines Hobby ist und das Verpflichtung und harte Arbeit nicht notwendig sind!
Jetzt aber zur chronologischen Story unseres Teams - Jahr für Jahr:
2015 - Mein erstes Jahr als Head Coach
Nun, in 2015 konnten wir noch nicht in der Liga teilnehmen, denn das Team musste ja ersteinmal aufgebaut werden und von der nötigen
Mindestanzahl von Spielern waren wir noch weit entfernt. So planten wir für 2015 Freundschaftsspiele und die Teilnahme an einem Turnier
nach den Sommerferien. In 2016 wollten wir dann erstmalig am Ligabetrieb teilnehmen. Leider musste ich ersteinmal ganz alleine anfangen
und mir meine Assistant Coaches zusammensuchen. Aber so wollte ich es ja. Denn als Head Coach konnte ich mein Team frei selber
zusam- men stellen. Und da mein amerikanisches System hier mehr oder weniger unbekannt ist war es ganz wichtig, die richtigen Personen
zu finden. Denn wenn ein Assistant Coach dieses System nicht versteht macht er mehr kaputt als als dass er hilft. Doch ich fand relativ
schnell einen jungen, geeigneten Coach der auch schon ein wenig Coaching-Erfahrung hatte (zwar im deutschen System aber durch
Schulungen hat "Coach Patrick" das amerikanische System sofort verstanden und auch "gelebt"!
Unsere ersten Spiele
Nur wenige Wochen nach dem ersten Training spielten wir unser erstes Testspiel und zum Erstaunen aller haben wir dieses nach Punkten
auch gewonnen! Nach dem ersten Spiel kam ein weiterer Assistant dazu und wir konnten mit 3 Coaches zum zweiten Testspiel fahren.
Auch dieses gewannen wir! Niemand wollte glauben, dass es uns erst seit wenigen Wochen gab, denn wir hatten gegen 2 erfahrene Team
gespielt die auch in richtigen Ligen spielten! Hinzu kommt auch, dass wir sowohl zahlenmässig (gerade mal 2 Ersatzspieler) und körperlich
weit unterlegen waren! Doch man merkte alleine schon am Auftreten des Teams einen Unterschied! Die Eltern meiner Kids bemerkten
schon nach kurzer Zeit, wie besonders das Team war. So einen Zusammenhalt hatten sie noch nie gesehen! Nach den Testspielen
setzten wir noch ein paar gemeinsame Trainingseinheiten mit anderen Team an. Und im Sommer lud ich alle Spieler und Coaches zu mir
nach Hause zum "Coach`s BBQ" ein, eine Tradition die ich jedes Jahr fortsetzte.

April 2015

Coach`s BBQ

Coach`s BBQ
Aces Bowl Champion
Während des Jahres konnten wir noch einen weiteren Coach dazugewinnen und in der zweiten Jahreshälfte konzentrierten wir uns auf
ein Turnier an welchem wir nach den Sommerferien teilnehmen sollten. Wir waren sehr gespannt da dieses Turnier das erste mal
bedeutungsvolle Spiele bedeutete, wir konnten schliesslich etwas gewinen und es waren nicht nur Freundschaftsspiele. Für uns war es
wie der Superbowl, doch wir mussten gegen 2 erfahrene Teams im Ligabetrieb antreten. Doch unser erstes Jahr ging erfolgreich weiter:
Wir gewannen das erste Spiel des Turnieres und qualifizierten uns so für das Finale. Und obwohl wir im ersten Spiel unseren Anführer
der Defense und der Offense verletzungsbedingt verloren, haben wir auch das Endspiel gewonnen, Endstand war 40-12! Somit
beendeten wir unser erstes Jahr mit 4 Siegen und keiner Niederlage und einem schönen Pokal!
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Awards and Christmas Party 2015
Wir beendeten unser allererstes Jahr mit einer perfekten Bilanz: 4 Siege und keine Niederlagen. Um dieses erste Jahr zu feiernveranstalteten wir im Dezember eine Awards-Zeremonie / Weihnachtsfeier (es gab aber keine individuellen Awards da ich kein Freund von beispielsweise MVPs bin, denn das ganze Team muss zusammenspielen)



2016 - Wachstumsschmerz...aber noch perfekt
Gegen Ende 2015 kamen noch weitere Coaches dazu so dass es so aussah als könnten wir 2016 mit 5 Coaches starten. Doch zum Ende
der Saison 2015 musste Coach Patrick leider aus beruflichen Gründen mit dem coachen aufhören, hoffte aber, in 2017 weiterzumachen.
Im Februar 2016 verloren wir Coaches weil er es arbeitstechnisch nicht mehr ging. Die Situation war also nicht optimal. Der Verband hatte
vor Saisonbeginn entschieden, aus der bisherigen U15 eine U16 zu machen. Dies bedeutete, dass der Jahrgang 2000 weiterhin beim
Team bleiben durfte. Gleichzeitig wurden aus den bisher 4 Jahrgängen der Teams (in der U15 durften in 2015 die Jahrgänge 2000-2003
spielen) nur noch 3 Jahrgänge gemacht. Dies bedeutete, dass der Jahrgang 2003 welcher in 2015 als jüngster Jahrgang fester Teil des
Teams war, nun nicht mehr zum Team gehören sollte. Wieder mal musste ich am Footballverständnis in Deutschland zweifeln. Denn der
Verband riss damit ein Team auseinander. Man hätte durchaus einfach als Übergang sehen können, denn dann wäre alles in Ordnung
gewesen! Für andere Vereine war dies nicht weiter schlimm, denn die 2003er konnten ja dann in die U13, wir hatten aber ja keine U13.
Doch selbst wenn wir eine gehabt hätten: Dies zeigt mal wieder, dass der Sport hierzulande nicht verstanden wurde und warum dies von
allen garnicht als schlimm angesehen wurde: Keine Liebe und kein Team Spirit! Ich habe in meinem Team eine unglaubliche Liebe
zueinander aufgebaut – und selbst wenn die Bulldozer eine U13 gehabt hätte: Die 2003er hätten ja nach nur einem Jahr wieder aus
meinem Team raus gemusst und dies hätte ihnen so oder so dass Herz gebrochen. Da wir aber keine U13 hatten hätte ich diese Spieler
eigentlich „wegschicken müssen“. Dies brachte ich aber nicht über das Herz und die Kids wollten auch nirgendwo anders spielen da sie ihr
Team ja liebten! Sie wollten lieber ein Jahr nicht spielen als in einen anderen Verein zu gehen. Da wir zeitgleich aber Anfragen für die
Jahrgänge 2003 bis 2005 hatten und ich die Kids ja zu sehr liebte entschied ich mich dazu, eine U13 als Junior - Team nach dem
amerikanischen JV (Junior Varsity) Konzept unter meiner Führung als Teil der U16 aufzubauen. Mein Coaching Staff war zwar extrem
dünn besetzt aber so konnten wir uns einen Grundstock für die Folgejahre aufbauen. Der Plan war, manche Übungen gemeinsam mit der
U16, manche aber auch teambezogen durchzuführen. Dies ging aber auch nur. weil die U13 nicht in der Liga spielen sollte und so auch
nicht als eigenständiges Team angesehen wurde. Die U13 sollte aber ein paar Spiele machen und auch bei einem Turnier mitspielen.
So begannen wir wie Saison 2016 mit 2 Teams, der U16 und der U13. Die U16 nannten wir – in Anlehnung an unser High School Football
Vorbild „Varsity Team“, die U13 „Junior Varsity“ oder kurz „JV“. Als uns im Frühjahr aber Coaches aus beruflichen Gründen bzw weil sie
wegzogen verliessen war der Plan U13 / U16 zunichte. Die U13 musste mehr oder weniger zusammen mit der U16 trainieren und wenn es
dann um Spielzüge ging, wurde die U13 kaum beachtet. Ich musste sogar während der U16-Liga einen Trainingstag streichen um mich
mehr auf die U16 zu konzentrieren! Denn die U16 war ja schliesslich für den Ligabetrieb gemeldet – und diese mussten wir „fit“ bekommen
- die U13 nicht. Es tat mir sehr weh, die U13 kids manchmal wie ein „fünftes Rad am Wagen“ behan-deln zu müssen doch leider hatte ich
keine andere Wahl! Denn wir waren ja eigentlich eine U16 welche am Liga-Betrieb teilnahm. Die U13 hatte ich ja schliesslich nur aus Liebe
gegründet und diese spielte ja nicht in der Liga! Leider fielen die Coaches mehr und mehr aus so dass ich oftmals ganz alleine beim
Training dastand - und das mit 2 Teams! Die letzen beiden U16 Saisonspiele war ich sogar ganz alleine. So konnte die U13 eigentlich nur
während der Trinkpausen der U16 zusammen trainieren!!!
Vor U16-Ligabeginn waren erstmal 3 Freundschaftsspiele im Rahmen des U16 gameday (3 Saison-Vorbereitungssxrimmages) geplant da
unsere U16 Gegner ebenfalls U13 Teams hatten. Die U16 machte scrimmages und die U13 richtige Spiele. Und unser JV Team gewann alle
diese 3 Spiele souverän!!! Alle Spiele waren schon zur Halbzeit entschieden!!! Und dass, obwohl wir gerade mal 2 Ersatz-Spieler hatten! Mein
System funkionierte also selbst in der U13 die kaum Trainingszeit erhielt und extrem unterbesetzt war!! Aber auch die U16 gewann alle 3
Vorbereitungsspiele und ich rechnete mir eine ernste Chance auf den Liga-Gewinn aus. Ich wusste allerdings, dass es schwer würde da wir
zahlenmässig, körperlich und erfahrungstechnisch den anderen Teams haushoch unterlegen waren. Und zur Mitte der Saison verliessen uns
weitere Coaches aus verschiedenen Gründen (Arbeit, Krankheit...denn leider gibt es in dem System ja auch für Coaches keine
Verpflichtung...). So standen wir nur noch zu zweit da und die meiste Zeit war ich alleine mit 2 Teams da der verbleibende Coach auch oftmals
nicht konnte! Es sah also auch von dieser Seite nicht gut aus! Doch trotz aller Probleme waren wir aufgrund unserer amerkanischen
Team-Identität ein Hammer Team. Ich hatte noch nie ein Team mit so viel Disziplin und Liebe in Deutschland gesehen.
Liga Champion
Nach der Gründung und Aufbau in 2015 hatten wir nun (gerade so) genug Spieler, um die Anforderungen des Verbandes in Hinsicht auf
Spieleranzahl im Ligabetrieb zu erfüllen, so wurden wir 2016 für den Ligabetrieb angemeldet. Obwohl wir ja ein klein wenig Spielpraxis in 2015
sammeln konnten wussten wir wenig über die Liga und wie wir uns schlagen würden. Als Vorbereitung fuhren wir einen Monat vor Ligabeginn
3 Tage in eine Camp. Ich dachte, dass wir ein gutes und motiviertes Team aufgebaut hatten doch wir waren immer viel weniger Spieler und
viel kleiner als unsere Gegner. Das erste Spiel war eine grosse Ungewissheit. Alle (Spieler und Coaches) waren nervös (ich denke die Kids
haben nicht gemerkt wie nervös wir coaches waren) doch nachdem wir das erste Spiel gewonnen hatten wurde alles ruhiger und die Spieler
konzentrierter. Wir spielten 11 Ligaspiele, 3 davon waren recht knapp. Eines brauchte einen halben Trickspielzug welcher den Laufraum
wieder öffnete und wir zu unserem gewohnten Spiel zurückfanden. Am Ende gewannen wir alle unsere 11 Spiele. Wir waren das jüngste,
unerfahrenste, körperlich und zahlenmaessig kleinste Team und dennoch schafften wir eine Perfect Season direkt im ersten Jahr!


Camp 2016


Camp 2016


League play


Coach`s BBQ


Coach`s BBQ


League play
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Championship Party
Championship Party
Windeck Football Cup Champion
Nachdem unsere U13 (nun, es war ja keine wirkliche U13 sondern ein Anhang der U16 da ja kaum zusammen trainiert wurde) drei
Freundschaftsspiele absolviert hatte wurden wir zum Windeck Football Cup eingeladen, einem Turnier für U13 Teams während einem
spielfreien Wochenende für die U16. Trotz des wenigen gemeinsamen Trainings (Spielzüge wurden im Grunde nur während der U16
Wasserpausen gemacht) und nur 2 Ersatzspielern gewann die U13 beide Spiele und somit das Turnier!



Year End Awards Banquet
Sowohl die U16 als auch die U13 beendeten das Jahr mit einer perfekten Bilanz, die U16 mit 11-0 Siegen, die U13 mit 5:0 Siegen. Dies
gab uns auch wieder viele Gründe, das Jahr mit einer tollen Feier ausklingen zu lassen.



2017 - Ein weiteres Jahr... und immer noch perfekt
Zu Beginn 2017 verloren wir leider einige der erfahrenen Spieler. So hatten nur 40% unserer Starting-Offense-Spieler Erfahrung, in der
Starting Defense standen sogar nur 20 Prozent erfahrene Spieler auf dem Feld!!! Alle anderen Spieler waren neue Spieler!!! Und wie auch
im Jahr davor verloren wir wieder Coaches aufgrund Arbeit so dass ich zum 3-Tages-Camp im ärz wieder alleine da stand. Coach Patrick
und ein ehemaliger Spieler vom letzten Jahr sind mit in die Jugendherberge gefahren damit ich nicht alleine mit den Kids war...Kurzfristig
hatte ich dann zwei Coaches die auch vom Football-Verständnis gut waren, doch leider in Sachen Mentalität das typisch deutsche System
nicht ablegen konnten und im Endeffekt mehr kaputt machten als das sie halfen. So musste ich mich nach nur etwa 2 Monaten wieder von
den beiden trennen.
Winter Bowl Champion
Da wir im Herbst (manche Ligen enden erst nach der Sommerpause, doch Rasenplätze in Deutschland sind ja meist schon ab Oktober
gesperrt) keine Liga-Spiele mehr hatten, hieß dies eigentlich 7 Monate ohne Spiele! Da man aber in Deutschland das ganze Jahr über
trainiert (ausser Sommerferien, Osterferien und Weihnachtsferien) war die Zeit ohne Spiele einfach zu lang und so setzten wir ein Spiel
am Superbowl-Sonntag im Februar an. Da die eigentliche Pre-Season ja erst im April los geht schafften wir mit diesem "Zwischenspiel"
eine eigene, kleine Saison mit Vorbereitung auf dieses Spiel, dem "Winter Bowl". Dieser war nicht nur ein Freundschaftsspiel,
stattdessen machten wir es zu einem wichtigen Spiel da es am Superbowl-Tag stattfand und der Gewinner einen schönen Pokal erhielt!
Auch war es wichtig, da wir sehr viele neue Spieler ohne Spielerfahrung hatten... Wir gewannen das Spiel 24-8 und landeten somit
einen weiteren Sieg!
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Liga Champion
Kurz vor Liga-Beginn fuhren wir wieder über ein Wochenende ins Camp. Wir hatten viele neue und unerfahrene Spieler. Und obwohl Coach
Patrick ja eigentlich nicht mehr coachte kam auch er (und ein Spieler vom Vorjahr) mit damit ich nicht alleine war. In 2017 spielten wir nur
ein Preseason game (welches wir gewannen). Danach fand ich 2 neue Assistant Coaches, doch in der Mitte der Liga-Saison musste ich
mich von beiden trennen da sie doch völlig im deutschen System steckten und mehr kaputt machten. Und wie bereits im Vorjahr waren wir
wie immer körperlich und zahlenmässig unterlegen. Wir hätten eigentlich nicht erfolgreich sein dürfen…. Stattdessen hatten wir wieder ein
Hammer Team mit einer unbeschreiblichen Liebe und Disziplin und der daraus resultierenden Willenskraft! Wir waren erfolgreich nicht weil
wir athletisch besser waren sondern wegen unseres amerikanischen Pflicht-Commitment und amerikanischen Strukturen und Mentailität!!!
Wir gewannen wieder jedes Spiel! Leider musste ein Team kurz nach Saisonbeginn zurückziehen, daher gab es nur 6 gewertete Ligaspiele
in 2017. Unser knappstes Spiel gewannen wir mit 4 Touchdowns Vorsprung, alle anderen Spiele waren schon zur Halbzeit entschieden.
Unsere Defense lies nur 3 Touchdowns in der Saison zu, trotz backups! Da wir ja wieder sehr wenige waren mussten fast alle Spieler
sowohl Offense als auch Defense spielen und selbst wenn ich alle backups auf dem Feld hatte spielten noch Stammspieler...Unsere kids
waren so stolz auf Ihr US System mit Commitment und Disziplin!



Camp
Camp


League play

League play

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League play
League play
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Coach`s BBQ
Coach`s BBQ



League play
League play


Championship Party
Fall Showdown Champion
Wie bereits im letzten Winter planten wir auch diesmal wieder ein alleinstehendes Spiel um die lange Zeit zwischen den Saisons zu
überbrücken.. Dieses mal fans es im November statt und wir nannten das event "Fall Showdown". Und wieder haben wir es wie ein Bowl
behandelt, denn das Spiel war wichtig für uns: Zum einen war es das Abschiedsspiel fur ein paar Seniors / Teamführer. Diese Jungs
waren sehr wichtig für das Team und wir wünschten uns einen würdigen Abschied! Zum anderen hatte ich auch ein Gefühl, das es mein
letztes Spiel sein könnte. Auch hatten wir ein paar neue Spieler die noch nie in einem Spiel gespielt hatten und Spielpraxis brauchten. Und
der Gewinner bekam wieder eine schöne Trophae. Der Fall showdown war das körperlich härteste Spiel des Jahres und die Kids liebten
die Herausforderung! Unsere neuen Spieler erhielten viel Spielzeit und wir spielten mit einem Freshman-Quarterback der das Team in
2018 führen sollte. Am Ende gewannen wir 52-18.

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Year End Awards Banquet
Unser jährliches Awards Banquet fand im Dezember statt und wieder gab es viele Ehrungen. Und wie in jedem Jahr war auch Coach
Patrick dabei. Schliesslich war er ja immer noch dem Team verbunden und half ja auch beim Pre-Season-Camp...



2018 - The End
Nachdem ich ja 2017 als einziger Coach beendete war ich froh, zwei neue Coaches für 2018 zu finden. Wie gesagt war ich unsicher über
die Zukunft so waren neue Coaches wichtig. Einer war ein Senior aus dem letzten Jahr der dem Team treu blieb und uns lieber unterst-
ützte als anderswo in eine U19 zu gehen. Der andere Coach war ein ehemaliger deutscher Jugendspieler der aus gesundheitlichen
Gründen aber aufgehört hatte. Er hat unser System aber sofort verstanden und gelebt!
Rücktritt als Head Coach - Frühjahr 2018
Ich habe ja Anfangs geschildert, warum richtiger Football im deutschen
Vereinssystem so gut wie garnicht möglich ist, und wenn dann nur für kurze
Zeit. Ich bin unglaublich gesegnet, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte,
3 1/2 Jahre lang als Head Coach zu arbeiten! Ich denke, ich hätte darauf
bezogen vlt noch ein oder zwei Jahre weiter machen können, doch leider
zwang mich meine persönliche Situation sowie ein neues deutsches Gesetz
dazu, als Head Coach der Bulldozer U16 zurück zu treten. Glücklicherweise
hatte ich 2 Monate zuvor einen fähigen Assiatant gefunden an den ich das
Team übergeben konnte.
Ich hatte den Effekt der persönlichen Situation immer wieder nach hinten
geschoben doch es wurde kritisch.Und als dann ein neues deutsches / EU
Gesetz kam welches dem Verein unsere Chain of Command scheinbar
ummoeglich machte sah ich den Zeitpunkt gekommen! Auch konnte ich
meine persönliche Situation nicht mehr herauszögern. So war das Ende
gekommen obwohl ich zu diesem Zeitpunkt immer noch 100 Prozent gab um
meine Jungs nicht im Stich zu lassen. Ich blicke auf 3 1/2 tolle Jahre mit
tollen Jungs zurück! Wir haben mit einem brandneuegegründeten Team
sofort des einzelne Ligaspiel, Freunschaftsspiel, Turnierspiel oder
Scrimmage gewonnen und ich beende meine Zeit als Head Coach mit 32
Siegen und 0 Niederlagen. Doch mir geht es nicht nur um die sportlichen
Erfolge sondern vor allem um das Menschliche! So konnten wir vielen Jungs
helfen, zu besseren Menschen zu werden! Eltern waren beeindruckt über die
Verbesserung ihrer Kids und das bedeutet mir sehr viel. Und auch der
christliche Glaube spielte eine grosse Rolle denn ich habe meine Werte
eingebracht. Und vor jedem Spiel haben wir im Namen Jesu gebetet. Mir tut
es sehr weh, diese Zeilen nun schreiben zu müssen. Aber mein Dank gilt
denen, die verstanden haben, was Football ist!!! Mein Dank gilt genauso
dem Vorstand der Bulldozer, zuerst Jens, der mich eingestellt hat und dann
Thomas, Chris und auch Oliver! Danke das sie mir das Team ohne
Einmischung übergeben haben!!! Danke auch an die Eltern für den Support
als Fahrer zu den Spielen und den Assistant Coaches für den Support an
der Sideline bei den Spielen und beim Training! Danke auch an unsere
befreundeten Teams, es war eine schöne Zeit!!! Mein grösster Dank gilt Gott
dass er mir das Coaching in Deutschland ermöglichte!
Wir haben bewiesen, dass das amerikanische System auch hier
funktionieren würde und wie viel Gutes durch Football kommen kann, doch
leider ist es ja von den Verbänden und der Sportmentalität hier
ungewünscht...



My final practice
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New head coach Ruffy
Emotionaler Abschied
Ich denke mittlerweile weiss jeder wie sehr ich meine Kids liebe. Sie waren wie Söhne für mich (ohne den echten Eltern zu Nahe treten zu
wollen), und auf eine Art auch wie Freunde. Schliesslich sahen wir uns 3-4 mal die Woche und eine Verbindung zwischen uns wurde
geformt. Und wie vorher schon beschrieben, es ging ja nicht nur um den sportlichen und sozial moralischen Aspekt von Football, es ging ja
auch um eine persönliche Beziehung. Wir haben den Jungs ja nicht nur Football mit Disziplin, Willenskraft, Teamgeist und Liebe etc
beigebracht sondern unsere Beziehung zueinander erlaubt uns, ihnen auch Dinge ohne Football-Bezug zum Beispiel wie man Bullen reitet
und Hühner fängt beigebracht. Und wir haben ihnen beigebracht, was und was nicht Ihre Muskeln in einem Kampf bedeuten, welche
Schwachstellen ihr Körper hat und wie sie diese Schwachstellen in einer Kampfsituation schützen. Oder wir haben ihnen beigebracht wie
man beim Tauchen in einem See die Wasseroberfläche wiederfindet und vieles mehr! Und mein Haus war immer für sie offen, auch wenn
ich so weit weg wohnte und die Kids waren mehrfach im Jahr bei mir. Wenn die Entfernung nicht so weit gewesen wäre dann mit sicherheit
viel öfter! Zwei Wochen nach meinem letzten Traning kamen dann auch alle Spieler zu mir für ein komplettes Wochenende von Samstag
morgen bis Sonntag abend. Sie nahmen 2 Stunden Zug- und Busfahrt in Kauf um mich gebührend zu verabschieden. Ich freute mich, aber
es hatte auch etwas endgültiges. Nach dem Wochenende war ich nicht mehr ihr Coach. An dem Wochenende schauten wir alle Football
Videos des Teams, wir ritten die Bullriding-Tonne, wir hatten sogar einen kleinen Cowboy-Church Gottesdienst am Sonntag morgen - doch
das Ende war gekommen: Ich hatte das ganze Wochenende versucht, die Gefühle zu unterdrücken doch als die Jungs am Sonntag abend
Richtung Bushaltestelle gingen war ich am Boden zerstört. Wir sagten uns gegenseitig das wir uns lieben, wir umarmten uns und das war
es dann. Beim letzten Training vor ein paar Wochen war es nicht so schlimm, ich wusste ja wir sehen uns in ein paar Tagen nochmal, doch
diesmal war es endgültig das Ende! Die fast 4 Jahre als Coach fühlten sich auch eher wie 10 Jahre an und es kahm mir vor, als wenn mein
Lebenswerk zu Ende ging. Als bibeltreuer Christ sollte ich dies so sicher nicht sagen, doch in diesem Moment fühlte es sich so an! An
diesem Abend löschte ich mich auch aus der Team Whatsapp Gruppe und das war es: Ich war nun nicht mehr mit dem Team welches ich
aufgebaut habe,mit meinen Jungs, verbunden. Ich fühlte mich irgendiwe hilflos!. Klar haben wir uns gesagt, dass wir uns wiedersehen
werden doch wer weiss, was die Zukunft bringt. Vlt kann ich nochmal als Gastcoach Trainingseinheiten übernehmen aber wer weiss das
schon. Dazu muss ja das Sytem beibehalten werden. Und einer meiner Jungs auf den ich sehr stolz bin ging für ein Jahr auf eine High
School in den USA, wer weis also ob oder wenn ich ihn nochmal sehe. Nach so viel Zeit zusammen mit meinen Kids hat es mich sehr hart
getroffen. Doch ich bin dankbar für die schöne Zeit: "I could have missed the pain but I would have had to miss the dance". Ich werde es
sehr vermissen! Commitment to Greatness!!!



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League Championship Party
Windeck Football Cup Champion
Update - September 2018
Nach meinem Rücktritt wurde das Team von meinem bisherigen Assistant Coach Ruffy übernommen und ich hatte gehofft, in der Zukunft
ab und zu nochmal beim Training dabei zu sein. Ich wusste ja, wie sehr ich es vermissen wuerde. Ruffy hatte mir zugesagt, dass er mir das
Team als "Special Guest Coach" bei besonderen Trainings und beim Trainingscamp übergeben würde. Coach Ruffy wurde aber ein paar
Monate nach meinem Rücktritt entlassen. Der Verein ging zurück zur deutschen Struktur und Philosophie und das Herrenteam übernahm
die Jugend um ein U19 Team stattdessen zu formen... Das von mir gegründete Team gibt es also nicht mehr und ich werde wohl in
Deutschland nie wieder coachen.
Dies ist das Ende meiner persönlichen Coaching-Story. Weitere Ausführungen, Gedanken und Infos über Football gibt es HIER