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Ist amerikanischer Football im deutschen Vereinssystem möglich?

In Deutschland gibt es auch Footballvereine. Es werden Helme und Shoulderpads getragen, macht Tackling gemacht und Touchdowns
erziehlt...doch ist dies überhaupt Football wie wir es aus den USA kennen? Hat das Wort "Footballspieler" in den USA eine andere
Bedeutung als hier? Denn deutsche Vereine unterliegen nunmal Vereinsstrukturen und Vereinsgesetzten sowie dem deutschen
Sozialgesetz.

Daher möchte ich hier detailliert die Unterschiede von herkömmlichen amerikanischen Football zu deutschem Football aufzeigen um zu
beantworten, ob das Fundament was Football zu Football macht im deutschen Vereinssystem überhaupt möglich ist.  Da diese
Ausarbeitung komplett sein soll werde ich einige Dinge, die ich bereits gesagt habe wiederholen um auch hier eine vollständige Analyse zu
bieten. Ich bitte dies zu Entschuldigen.

Wie bereits beschrieben, findet Jugendfootball in den USA generell in der Schule und nicht in Vereinen statt. Die Schule gilt oft als das Herz
des Ortes und Schulsport sorgt nicht nur für "School Spirit" und Zusammengehörigkeitsgefühl in der Schule an sich sondern im gesamten
Ort! Das High School Football Team ist in der Regel das Aushängeschild des ganzen Ortes und die Spieler (zwischen 14 und 18) sind
lokale Helden. Doch viele anderen Schüler sind auch involviert, sei es als Cheerleader, in der Band oder als Team Manager (Helfer der
Coaches). Der ganze Ort zelebriert die Spiele freitags abends und jeder ist ein Tiger, Patriot, Yellowjacket oder wie auch immer das Team
heisst. Unter der Woche findet tägliches Training auf den schuleigenen Sportplätzen statt, geführt von professionellen Coaches (oft Lehrer
die also dafür bezahlt werden und entsprechende Professionalität mitbringen).  Dem Head Coach wird die Autorität gegeben, sein Team mit
diktatorischen Hirarchien zu führen, sonst funktioniert das Fundament von Footbll nicht. Football ist für die Spieler während der Saison eine
Priorität und Verpflichtung und Trainingszwang (übliche Ausnahme i.d.R nur Todesfälle in der direkten Familie oder ärztlicher Notfall) sind
nicht nur notwendig (um die für Football notwendigen Gegebenheiten zu gewährleisten), sie sind selbstverständlich. Wer dies nicht geben
kann, für den ist Football der falsche Sport. Zum Schutze des Teams müssen Coaches Spieler eliminieren. Doch egal ob gute oder
schlechte Spieler - jeder, der sich dem Team verpflichtet und mitzieht  wird in der Regel unterstütz!

Doch wie sieht Football nun in Deutschland aus?
In Deutschland sieht alles leider vollkommen anders aus. Es gibt grundsätzlich keinen Schulsport mit professionell betriebenen Schulteams
im  Ligabetrieb und keinen School Spirit. Die Schule ist nicht das Herz des Ortes und es gibt keine Schulmaskotchen und Nicknames ( wie
Tigers,Patriots, Yellowjackets etc) mit denen sich die Schüler identifizieren. Somit gibt es kein High School Football Team, was vom ganzen
Ort zelebriert wird. Und weil es keinen profesionellen Schulsport gibt, gibt es i.d.R. auch keine professionelle Unterstützung von Sportlern.
Sport wird stattdessen in schulunabhängigen Vereinen durchgeführt - egal welcher Sport.  Der Sportplatz gehört üblicherweise der Stadt
und dieser muss  i.d.R. mit mehreren anderen Vereinen und dann mit den anderen Teams innerhalb des eigenen Vereines geteilt werden
(Jugendteams, Erwachsenenteams). So ist es oft schwer, Zeiten für zwei bis 3 mal Training in der Woche zu finden. Wo ich coachte hatten
die Teams eigentlich nur zwei mal in der Woche training und dann auch nur den halben Platz! Während das Footballfeld des High School
Teams in den USA der Schule gehört und man 5 mal die Woche trainieren kann. Ein weiteres Problem in Deutschland ist dass es oftmals
keine professionellen Coaches in Vereinen  gibt. Sport hier gilt als "Hobby nebenbei" Viele Jugendteams die ich kenne werden von Vätern
gecoacht. Wenn man Glück hat findet sich vlt ein Spieler des Herrenteams, doch man kann erahnen, wieviel Zeit ihm für das Team bleibt
zwischen der normalen Arbeit, der Familie und dem Training des Herrenteams! Und ob er dann auch weiss was er tut ist wieder eine andere
Sache...Hobby-Spieler und Hobby-Übungsleiter sorgen also - im Vergleich zum Jugendsport in den USA - für ein sehr nidriges Niveau auf
allen Ebenen!

Also gibt es in Deutschland grundsätzlich keinen Schulsport (ausser vlt mal ein paar Freundschaftsturniere und Leichtatletik-Langläufe,
aber keine wirklichen Schulteams und Ligen) und somit auch nicht die entsprechenden Vorteile wie School / Community Spirit für
Jugendliche in Deutschland.

Doch Jugendiche hier werden auch um den tollen amerikanischen Football beraubt! Denn das Fundament was Football zu Football macht,
fehlt grundsätzlich in Deutschland: Beim Football ging es nicht darum, professionell gespielt zu werden - stattdessen wurde Football
erfunden, um auf sportliche Weise Jungen zu besseren, willensstarken, durchhaltefähigen jungen Männern zu machen! Football wurde
entwickelt, um Jungs auf das spätere Leben vorzubereiten! Football wurde also mit militärischer Disziplin erfunden! Denn nur durch Disziplin
können die für Football notwendigen Tugenden entstehen: Verpflichtung, Aufopferung, mentale und körperliche Härte, Teamliebe und
Teamgeist! Football ist also kein herkömmlicher Sport, Football IST Disziplin! Denn Disziplin ist das Fundament, Disziplin ist wie Football
entstanden ist! Um also richtig Football zu spielen muss man strikte Disziplin haben!

Das Fundament von Football

Football wurde erfunden, um mehr als nur ein Sport zu sein! Beim Football ging es nicht darum, professionell gespielt zu werden (das kam
erst 100 Jahre später, denn irgendwann geht es leider ja bei allem ums Geld) - stattdessen wurde Football erfunden, um auf sportliche Weise
Jungen zu besseren, willensstarken, durchhaltefähigen jungen Männern zu machen! Football wurde entwickelt, um Jungs auf das spätere
Leben vorzubereiten! Football wurde also mit militärischer Disziplin erfunden! Denn nur so können die für Football notwendigen Tugenden
entstehen: Verpflichtung, Aufopferung, mentale und körperliche Härte, Teamliebe und Teamgeist! Football ist also kein herkömmlicher Sport,
Football IST Disziplin! Denn Disziplin ist das Fundament, Disziplin ist wie Football entstanden ist! Um also richtig Football zu spielen muss
man strikte Disziplin haben!

Dies bestätigt auch die New York Times - Amerika`s größte Tageszeitung: "Disziplin ist das Lieblingswort eines Football-Coaches. Und wie
alles andere im Football, Disziplin ist so alt wie blockenund tackeln. Amos Alonzo Stagg und Pop Warner redeten über Disziplin, genauso wie
Knute Rockne und Vince Lombardi" (New York Times - 28.11.1988).

Einer der erfolgreichesten High School Football Coaches der USA ist Coach G.A. Moore. Ed Housewright hat ein Buch über Coach Moore
geschrieben - "Beyond Just Win - The Story of G.A. Moore" und in diesem wird ein ehemaliger Footballspieler zitiert: " Er ist ein wunderbarer
Mensch, er ist wie ein Vater. Ihm sind seine Spieler wichtig, und er kümmert sich darum, was in ihrem Leben passiert. Es ging nicht nur um
Football. Es ging darum, um uns Lektionen fürs Leben zu geben. Bei mir zu Hause haben meine Eltern keine Regeln für mich gemacht, denn
Coach Moore hat bereits alle Regeln gemacht." Im Buch wird auch gesagt: "Moore hatte Regeln auf dem Feld und Ausserhalb des Feldes.
Diese Regeln beinhalteten Dating-Verbote während der Football-Saison".

In seinem Buch "Big and Bright - Deep in the Heart of Texas High School Football" beschreibt Coach Gray Levy die Rolle von Football so: "Es
geht nicht ums gewinnen. Es geht um die wichtere , aber weniger gesehene Aufgabe, Jungs zu Männern zu machen".

In einem Bericht auf SI.com vom 24. Oktober 2013 schreibt High School Football Coach Jeff Scurran: " Football ist die letzte Bastion für
Disziplin geworden. Jeder gute Football-Coach weiss, dass man der schlauste Stratege sein kann, aber wenn man die Truppen nicht erzieht,
ist es alles umsonst. Und in Football erziehen wir die Truppen. Wir lehren Jugendlichen Eigenschaften die von vielen Berufen gewollt sind.
Vor ein paar Jahren habe ich mit meinem Team eine Reise nach West Point (die Militärakademie und Offiziersschmiede der der U.S. Army)
gemacht und ich war nicht überrascht als ich gesehen haben, das jeder neue Kadett in einem internen Footballteam spielen musste. Denn
Football lehrt Schnelligkeit, Willenskraft, Teamwork, Leistung, Disziplin, Intelligenz und das harte Arbeit sich auszahlt. Wenn ein High School
Football Coach dies nicht vermittelt, wer dann?..."

Update 2020: Selbst die bekannte deutsche Zeitung "Aachener Zeitung - Heinsberger Zeitung - Erkelenzer Volszeitung" nennt Football "die
perfekt simulierte Eroberungsschlacht" in einem Bericht über Football zum Superbowl. Der Bericht sagt auch: Amerivan Football ist fief
verwurzelt in diesem Volk. Football ist Teil seiner Identität. Dieses Land ist ähnlich aufgebaut wie ein Footballteam. Es basiert auf Disziplin,
Wettbewerb und Erfolg. Nimm diese Dinge weg und Du hast Schwäche, Chaos und Moralverfall - all das, was in Amerika um sich greift." Die
Zitate stammen aus aus einem Bericht der Aachener Zeitung (und ihrer lokalen Zeitungen) vom 1. Februar 2020. . Ich finde es
beeindruckend, das eine deutsche Tageszeitung erkannt was Football ist, und dies auch so druckt!

Ich könnte sicherlich noch tausende mehr Beispiele geben! Jeder in den USA weiss, Football IST Disziplin! Eltern wollen, das Coaches hart
sind und ihre Kinder mit viel Disziplin formen. Eltern lassen ihre Kiinder Football spielen, damit bessere Menschen aus Ihnen werden - das ist
schliesslich warum Football erfunden wurde und worauf es basiert!!! Football-Orte wollen harte Coaches! Ich komme nochmal zurück auf das
Buch von Gray Levy und einem Zitat aus dem o.a. Buch. Hier geht es um ein gutes Team (7:0 gewonnen Spiele in der Saison) doch der Ort
war der Meinung, der Coach predigte nicht genug Disziplin: " Manche sahen die Unfähigkeit, das Team richtig zu Disziplinieren und hatten
Angst, das zu wenig Disziplin Konsequenzen haben wird..."

Da der Sport nicht nur viele Fähhigkeiten, Zusammenspiel und Disziplin fordert sondern gleichzeitig auch noch mental und körperlich hart ist
muss entsprechend konzentriert und hart trainiert werden! Footballtraining bedeutet somit hohe Energie! Dies funktioniert natürlich nicht
durch flüstern! Und Befehle müssen laut und deutlich kommuniziert werden! Spieler müssen auch wissen, dass Fehlverhalten Konsequenzen
haben, sonst funktioniert der Sport nunmal nicht, besonders bei pubertierenden Jungs! Und wer sich einfach mal High School Football
Trainingseinheiten ansieht der wird schnell merken dass es dort überall gleich abläuft und einem militärischen Bootcamp ähnelt! Die besten
High School Teams der USA werden mit diktatorischer Hand geführt! Es herrscht strenge Teilnahmepflicht an Teamveranstaltgungen
wieTraining und Meetings (es gibt nur ganz wenige Ausnahmen - Todesfall in der Familie oder medizinischer Notfall), anders ist keine
Disziplin möglich! Man verpflichtet sich dem Team sonst funktioniert Football nicht richtig! Wer diese Verpflichtungen nicht eingehen kann,
der kann kein Teil eines Footballteams sein! Und weil der Begriff in Deutschland anders ist (denn in Deutschland ist man "Übungsleiter" und
nicht Chef des gesamten Programms!): Ein Football Head Coach auch mehr als was man in Deutschland als "Trainer" kennt. Ein Head Coach
ist der Leiter des gesamten Football-Programms, nicht nur ein "Trainer". Dadurch wird er für seine Spieler auch zu mehr als nur einem
"Trainer". Er ist Mentor, Lehrer, Vaterfigur und vlt auch ein wenig Freund zugleich!!! Und trotz der diktatorischen Härte lieben Spieler i.d.R.
ihre Coaches und umgedreht! Und Spieler haben das Prinzip von Football verstanden und diszipliniren sich sogar untereinander!


 

Ist dieses Fundament in der deutschen Vereinskultur machbar?

Doch ist diese für Football notwendige militärische Dispiplin in Deutschland machbar damit die für Football notwendigen Tugenden
entstehen? Kann es hier einen Headcoach als unangefochtenen "Diktator" und als alleinigen Teamchef des gesamten Footballprogramms
ohne Einmischung Dritter geben? Können Coaches Trainingszwang und Verpflichtung verlangen, strikte Regeln machen und Spieler aus
dem Team entlassen die die Regeln misachten und nichit mitziehen? Leider ist die Antwort grundsätzlich ein eindeutiges NEIN! Und dies
bricht mir das Herz, denn somit werden deutsche Jugendliche um die tolle Erfahrung von amerikanischem Football beraubt!!!

Ein Hauptgrund hierfür ist das deutsche Vereinssystem an sich. Denn ein Verein ist eine Rechtsform in der alle Mitglieder die gleichen Wahl- und
Mitbestimmungsrechte haben. Rechtliche Grundlagen und Vorgaben des Gesetzgebers und der Verbände sowie die deutsche Sportkultur
erlauben i.d.R. ebenfalls  nicht amerikanischen Foorball...Ich denke all diese Dinge entwickelten ein Sportverständnis das sehr weit weg von
richtigen Football ist...

1.) Deutsche Gesetzgebung ist gegen richtigen Football:
Das Sozialgesetzbuch sagt in §11 das Jugendsport von den Jugendlichen mitbestimmt und mitgestaltet werden muss, und das Jugendliche zur
Selbstbestimmung befähigt werden müssen! Doch genau das Gegenteil ist beim Football gefordert! Hohe Verpflichtung und Disziplin sind
unmöglich wenn die Jugendlichen selber bestimmen können!

2.) Das deutsche Vereinsrecht ist gegen richtigen Football:
Das soziale Leben in Deutschland wird von Vereinen dominiert. Ein Verein ist eine Rechtsform für Leute, die gemeinsame Interessen
zusammen erleben wollen.  Es gibt Briefmarkensammler- Vereine, Garten-Vereine,  Strick oder Häckel-Vereine, Koch-Vereine etc, und
natürlich Sportvereine. Alle diese Vereine sind unter dem deutschen Vereinsrecht angesiedelt und das fundamentale Grundprinzip ist der
Zusammenschluss von Gleichgesinnten mit GLEICHEN Rechten für ALLE Mitglieder! Es darf  grundsätzlich keine Besserstellung von
Mitgliedern geben! Vereine basieren auf Gleichberechtigung. Der Vorstand wird von den Mitgliedern gewählt und muss dies tuen, was die
Mehrheit der Mitglieder will. Es spielt keine Rolle ob man Coach oder Spieler ist, alle haben die selben Rechte! Und wer sind die meisten
Mitglieder eines Vereins? Die Spieler selbst! Der Wille der Spieler übertrumpft also den Willen der Coaches weil es ja viel mehr Spieler gibt als
Coaches...

3.) Richtlinien des LSB und des" Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport" widersprechen richtigem Football:
Leitfäden für Vereine sind gegen "großes Machtgefälle" und "autoritäre und hierarchische Struckturen" - Bitte was?!? Das ist doch genau
das, wie ein Team im Sport geführt werden muss! Wenn jeder immer ein Mitspracherecht hat, dann funktioniert es doch nicht. Der Head
Coach ist der Head Coach weil er nunmal weiss wie es funktioniert! Besonders im Football muss es so sein sonst ist es kein Football mehr!!!
Der Handlungsleitfaden für Vereine" umfasst u.a.folgende Punkte:

- "Niemand wird zu einer Übung oder Haltung gezwungen" - Übungen und Training ist also freiwillig für Spieler im Team. Wenn ein Spieler
also an eine Übung oder einer Trainingseinheit nicht Teilnehmen will, so darf er das ohne das er dafür bestraft wird! Dies ist ein Schlag ins
Gesicht für richtigen Football, denn dadurch ist Football unmöglich!

- "Die Umkleideräume werden grundsätzlich nicht betreten" - Wie bitte?!? Was ist denn mit der Aufsichtspflicht?!? Die Jugendlichen sollen sich
also ohne Erwachsene entfalten dürfen und dort machen, was sie wollen! Dies ist abermals das komplette Gegenteil was Football lehrt! Und
was noch viel schlimmer ist: Die Umkleiden sind das Herz eines Football-Teams. Dort findet äusserst wichtiges Team-Building statt. In den
Umkleiden formt sich das Team, denn die Zeit dort ist mindestens genauso wichtig wie die eigentliche Zeit auf dem Feld. Die Coaches als
Führer des Teams dürfen also den Ort, wo das Team zum Team gemacht wird nicht betreten?!? Das alleine sagt wohl alles...

- "Das persönliche Empfinden der Jugendlichen hat Vorrang" und "Jugendliche sollen zur Selbstverwiklichung" erzogen werden -  Also
abermals genau das Gegenteil von dem was einen Teamsport, und ganz besonders Football, ausmacht. Denn beim Football lernt man,
seinen eigenen Willen und seine eigenen Bedürfnisse unter die Bedürfnisse des Teams zu stellen! There is no I in Team!!!

- Es darf "keine Form der Gewalt, sei es physische oder psychische Gewalt ausgeübt werden" - Football ist ein Sport bei dem körperliche und
mentale Gewalt enorm wichtig ist. Und dies muss nunmal trainiert werden!

Ein Coach in Deutschland ist also nicht das Oberhaupt des Teams sondern eher ein "Übungshelfer", und um es hart auszudrücken: Er kann
nur "empfehlen", nicht "anweisen" - Somit gibt es nicht wirklich Commitment, Pflicht und so weiter. Stattdessen weiss man in den  USA:
Football ist eine Diktatur, keine Demokratie!

4.) Vereins-Hierarchien erlauben grundsätzlich keinen richtigen Football
Vereinshierarchien verlangen eine Aufteilung der "Leitung". Doch die eigentliche Leitung hat ja die Mitgliedschaft selbst. Auch dies ist gegen
jeden Grundsatz von Football!

5.) Grundsätzliche Vereinsstrukturen erlauben keinen richtigen Football
Ein Verein hat zumeist mehrere Teams (Erwachsenenteams sowie Jugendteams nach Alter aufgeteilt). Dies macht es sogut wie unmöglich,
dem Team die notwendige Eigenständigkeit und Abblockung von den anderen Teams zu geben. Auch geschlossenes Trainingist so gut wie
unmöglich. Stattdessen ist in Deutschland ja eine "grosse Vereinsfamilie" gewünscht, und das macht eine eigene Teamidentität zu nichte!

6.) Die deutsche Sportmentalität erlaubt richtigen Football nicht
Wie bereits beim Thema „High School Football“ erwähnt findet Jugendsport in Deutschland leider nicht in Schulen statt sondern wird durch
von Schulenunabhängigen Vereinen durchgeführt. Dies hat enorme Nachteile. Dies möchte ich hier aber nicht wiederholen. Bitte einfach
nochmal den Teil „High School Football“ weiter oben lesen! Hier geht es mir mehr um den Stellenwert, den Vereine in der deutschen
Gesellschaft haben, denn leider werden Vereine hier nicht wirklich ernst genommen. Stattdessen werden Vereine für ein wenig Sport
nebenbei als Hobby ausgenutzt. Wer aber Sport ernsthaft betreiben will ist zumeist verloren! Sicherlich gibt es auch Ausnahmen, aber diese
sind mir nicht bekannt.... Wenn man in Deutschland nun aber aus einem kleinen Ort kommt und im lokalen Verein spielen muss sieht das
natürlich ganz anders aus. Da gilt dann die typisch deutsche Sportmentalität: "Coaches" sind so gut wie immer Freiwillige und Eltern wollen,
dass ihr Kind ein wenig Sport macht und schicken es zu einem Verein – ganz ohne Verpflichtung, denn Trainingszwang gibt es i.d.R. nicht –
das ist auch sehr schwer umsetztbar bei der deutschen Denkweise. Trainingszwang wäre bei der Mentailität zu viel verlangt, denn Sport soll ja
nur ein wenig Hobby nebenbei sei... Was man mit ernsthaftem Football aber alles erreichen könnte und was man den deuschen Kids
vorenthält merkt man nicht!!! Meine Jungs zum Beispiel wollen es garnicht mehr anders nun wo sie richtigen Football kennengelernt haben!
Denn Football bedeutet Commitment, alles andere macht den Sport lächerlich! Jeder der weiss, wie man beim Football trainieren muss wird
dies bestätigen! Doch leider ist es hier normal, dass man die Spieler nicht zum Training zwingen kann und sie nicht kommen bei Oma`s /
Opa`s Geburtstag, Vater oder Mutters Geburtstag, Bruder oder Schwesters Geburtstag, wenn es draussen zu warm ist , wenn es draussen zu
kalt, Arzttermin usw sind immer Gründe nicht zu kommen. Und dann ist da noch die Schule…Die Schule geht immer vor. Und die Schule
respektiert die Vereine überhaupt nicht! So finden Schulveranstaltungen oftmals zu Vereinszeiten abends statt (Pflichtversanstaltungen wie
Theater-Aufführung. Projektwoche, Elternabende oder auch Klassenfahrten. Manche Schüler können sogar regelmässig nicht zum Training
kommen weil die Schule an Trainingstagen immerbis 17.30 / 18 Uhr dauert! Einem Spieler, der eine Zukunft als Sportler hätte wird diese
Zukunft also durch die Schule zerstört weil die Schule ihn nicht erlaubt, regelmässig zum Training zu kommen (während in den USA ja Training
TEIL der Schule ist!!! Das muss man sich mal überlegen!!! Und das nennt sich dann "Sportförderung"?!? Lächerlich...Oft verpassen Spieler
Training oder sogar Spiele wegen Schulveran- staltungen! Wie kann das sein?!? Wenn man Sport ernst nehmen würde würde man
verstehen, das es so nicht geht! Warum macht man es nicht wie in den USA??? Dies hätte so viele Vorteile (siehe Sektion "High School
Football" zu beginn...Wenn in diesem Land schon der Sport nicht in der Schule gemacht wird (was ja ansich schon sehr schlecht ist) dann
solle die Schule aber die Vereine respektieren und nicht in die Zeit dieser eingreifen!!! Doch hier werden Vereine bzw Vereinssport als
unwichtig eingestuft...Und solange Football hinter der Schule als unwichtig eingestuft werden gibt es in Deutschland nichts mit Football!! Ich
sage nicht, dass Vereine oder Sport wichtiger ist als Schule ABER: Football macht Jungs zu weit besseren Menschen als es die öffentliche
Schule jemals kann!!! Richtig gelesen!!! Richtiger Football kann weit mehr erreichen als es die Schule kann! Dies wird jeder meiner aktuellen
Spieler bestätigen können (warum dies so ist erkläre ich unter „Coaching in Germany). In den USA hat man begriffen, was man mit Football
alles erreichen kann! Und Football-Spieler sind erwiesenermassen bessere Schüler! Auch richtig gelesen: Wer Football spielt ist i.d.R. ein
besserer Schüler als wenn er nicht Football spielt!!! Dies hat alles mit dem zu tuen, was Football ist und was den Sport definiert. Wenn man
dies in Deutschland verstehen würde könnte man so viel erreichen.(Ich rate an, die von mir am Ende dieses Themas empfohlenen Bücher zu
lesen um zu erkennen, was Football in den USA erreichen kann!) Stattdessen ist dies ja hier unerwünscht und genau das Gegenteil ist der
Fall: Sport wird nicht ernstgenommen und als Hobby nebenbei ausgenutzt! Denn ohne Zwang keine Disziplin!!! Mal von einer anderen Seite
betrachtet: Wie kann es denn sein, dass man monatelang trainiert und wenn es dann drauf ankommt muss ein Team auf Leistungsträger
verzichten weil diese während des alles entscheidenden Spiels auf Klassenfahrt sind? Mit diesen hätte man gewonnen, nun aber vielleicht
verloren weil auf Schlüsselpositionen die besten fehlen!!! Monatelange Arbeit der (ehrenamtlichen) Coaches und der Spieler (die ja gewinnen
wollen, sonst braucht man ja nicht spielen) ist - was gewinnen angeht - vergebens! Da Klassenfahrten meist ja keine Schulpflicht sind  könnte
man hier natürlich sagen, die Spieler dürfen nicht fahren…Aber das wäre in der Gesellschaft bei dieser deutschen Sportmentalität nicht
machbar, denn Sport ist ja nur ein Hobby nebenbei. Dass aber – wenn man es richtig macht – die Spieler ihr Team weitaus mehr lieben als
Ihre Klasse versteht hier keiner. Meine Kids haben ein schlechtes Gewissen wenn sie ihr Team im Stich lassen da sie ihre
Manschaftskameraden lieben!!! Die Eltern verstehen es aber nicht! Da es in Deutschland im Sport i.d.R. halt keine Liebe und kaum
Teamgeist und Disziplin gibt, ist solch ein Gedanke im Sinne der deutschen Mentalität unglaublich! In meinem Team haben Kids schon Reisen
abgesagt weil sie es nicht im Stich lassen wollten! (mehr zu meiner Trainingspflicht erkläre ich weiter unten). Und das ist ja auch ganz normal,
in den USA zumindest. Dort wuerde niemand auf die Idee kommen, zu verreisen während sein Team trainiert und die Chance auf ein State
Championship hat!!! Stattdessen wird Sport hier nicht ernst genommen und gilt als kleines Hobby nebenbei. Ich bin so stolz auf mein Team,
die haben es echt verstanden worum es beim Football ankommt! Doch wir sind da wohl in Sachen Liebe, Teamgeist, Wille und Disziplin die
absolute Ausnahme…Und unsere Kids sind richtig stolz darauf. Keiner von meinen Jungs wuerde mit jemandem, der keinen Zwang hat
tauschen wollen!!! Aber ich will nicht vorgreifen…

7. Auswahlmannschaften sind gegen richtigen Football
In NRW heisst die Landesauswahl der Jugend „Green Machine“. Auswahlmannschaften (zumindest die Green Machine in NRW) trainieren
während der Saison über mehrfach im Jahr (an etwa 10 verschiedenen Wochenenden). Dabei spielt es keine Rolle, ob das eigene Team ein
Spiel oder Training hat oder nicht, die Green Machine verlangt Anwesenheit! Damit verlangt die Green Machine, dass ein Spieler für richtigen
Football unerlässliche Teamregeln misachtet und sein Team im Stich lässt!!! Damit widerspricht die Green Machine sämtlichen Grundsätzen
von Football!!! Denn Disziplin bedeutet ja nunmal, Teamregeln einzuhalten und Team Spirit  bedeutet nunmal, sein Team nicht im Stich zu
lassen sondern sogar das Team vor seine eigenen Bedürfnisse zu stellen! Daher gibt es soetwas in den USA auch nicht! Es gibt keine
Football Nationalmannschaft wo die besten Spieler spielen (denn dort müsste ja dann Tom Brady, JJ Watt usw drin sein)… USA Football hat
zwar eine "Nationalmannschaft", diese ist aber eigentlich ein "Hobby-Team" bestehend aus ehemaligen Spielern von drittklassigen Colleges
und ehem. High School Spielern. KEIN Spieler der "Nationalmannschaft" ist aktiver Spieler eines Teams in den USA!!! Nationalmannschaften
haben aufgrund des US-Systems keinen grossen Stellenwert, es interessiert sich niemand dafür. Es gibt NACH der Saison All Star teams die
gewählt werden und dann 1-2 mal trainieren und dann ein All Star spiel machen. Niemand, wirklich niemand würde es sich wagen, einem High
School, College oder NFL Coach einen Spieler bei einem wichtigen Training wegzunehmen weil er in einer Auswahl spielen soll! Und kein
Spieler würde sein Team im Stich lassen!!! Hier ist es genau anders rum und beweist die schlechte Disziplin und schlechten Teamgeist: Die
Teams prahlen stolz, wenn es einer Ihrer Spieler in die Green Machine schafft (obwohl sie damit dieses im Stich lassen) und die Spieler
tragen stolz Green Machine Jacken oder caps – und das sogar beim eigenen Team- Training bzw Meeting. Auf der HP des Verbandes nimmt
die Green Machine eine herausragende Stellung ein, die news werden nicht vom regulärenen Spielbetrieb sondern von der Green Machine
dominiert… Auswahlmannschaften werden zelebriert und die eigenen Teams werden zur Nebensache! Dies zeigt wieder mal komplettes
Unverständnis dem Sport gegenüber. Sowas gibt es in USA nicht und man weis warum...Warum können die Deutschen nicht einfach mal
etwas besseres von anderen annehmen? Green Machine ist gegen alles, was man beim Football lernt!!! und hier ist man auch noch stolz
darauf!!! Spieler tragen Green Machine Kleidung zum Training des eigenen Teams!!! Dies beweisst ebenfalls, das das Football-Verständnis hier
vollkommen fehlt!!!

Weitere Gründe, die gegen amerikanischen Football in Deutschland sprechen
a) In deutschen Vereinen gibt es zumeist mehrere Teams (teilweise verlangen dies die Verbände sogar). Es gibt Erwachsenen- und
Jugendteams wobei die Jugendteams nach Alter aufgeteilt werden. Dies ist notwendig für das Überleben der Teams. Doch dadurch ist eine
Abschottung des Teams  und Aufbau einer Teamidentität nicht wirklich möglich!

b) Leider werden Jugendteams im Verein üblicherweise als zweitranging angesehen und das Herrenteam gilt als "Erste Mannschaft".
Jugendsport hat eine untergeordnete Rolle und Teams gelten dazu, das Herrenteam mit Spielern zu versorgen. Alleine daran sieht man
schon das Footballverständnis...

c) Spieler können sich Ihr Team selber aussuchen. In den USA geht dies nicht so leicht aufgrund von school zoning. Nicht zuletzt dadurch
entstehen notwendige Tugenden des Footballs! Das Spieler einfach den Verein wechseln können, wenn Ihnen etwas nicht passt oder sie mit
ihren Coaches nicht auskommen ist eine absolute Perversion denn beim Football lernt man: Suck it up! Lerne damit umzugehen. Denn im
späteren Leben muss man dies auch! Doch in Deutschland ist es ganz normal ersmtal Teams zu testen und dann erst zu entscheiden wo man
spielt. Und wenn einem später etwas nicht passt wechselt man einfach den Verein! Auch dies ist eine Perversion die das Fundament von
Football lächerlich macht! So ist es schwer, die nötige Härte an den Tag zu legen!

d) High School Football spielt man fürs Leben! Nach der High School Zeit werden die meisten nie wieder Football spielen! Nur wenige
schaffen es aufs College. Die High School Zeit ist also, wo man Erinnerungen fürs Leben schafft. Die Legacy als Football-Spieler bleibt im
Heimatort für den Rest des Lebens! Auch dieser Fakt spiegelt die Bedeutung von High School Football im Leben von Amerikanern wieder und
es ist für jemanden, der es dort nicht erlebt hat schwer nachvollziebar. Die 3 oder 4 Jahre Highs School Football bedeuten also sehr viel. Man
zählt die Spiele bis zum Ende und das war es dann! Nie wieder Football! Und dies nutzen die Coaches auch nochmal für zusätzliche
Motivation! Somit hat es auch nochmal einen ganz anderen Stellenwert als wenn man sein halbes Leben Football spielen kann. Denn in
Deutshcland kann man bis 50 spielen oder so lange man will und gesundheitlich kann! Ach das ist lächerlich denn wer kann schon 40 Jahre
lang dem Sport alles geben und 100 Prozent Commitment zeigen?? Das geht ja garnicht!

e) In den USA gehören Sportfelder zu den High Schools! In Deutschland allerdings gehören die Sportplätze in den meisten Fällen nicht den
Vereinen (man beachte, dass ja im Grunde jeder einen Verein gründen kann) sondern der Stadt. Daher müssen Sportplätze zumeist auch mit
anderen Vereinen geteilt werden. Oftmals trainieren 4-5 Vereine auf einem Platz! Dies bedeutet, das Trainingskapazitäten sehr limitiert sind
(die Nachteile in Bezug auf Professionalität habe ich ja bereits erleutert). Die meisten Teams  trainieren nur zwei mal die Woche, und in
grösseren Orten haben die Teams nichtmal den ganzen Platz zur Vergfügung, manchmal sogar nur ¼ des Sportplatzes! Wo ich coachte
beispielsweise hatte ich meist den halben Platz zur Verfügung während auf der anderen Seite 2 Fussballmannschaften sich eine Hälfte teilen
mussten! Dass mehrere Vereine den Sportplatz  nutzen und somit das Recht haben, dort während des Footballtrainings anwesend zu sein ist
ebenfalls gegen richtigen Football! Denn dies geht gegen fundamentale Bedürfnisse von Football! In den USA verbieten Head Coaches
üblicherweise, dass  Trainingseinheiten öffentlich sind aus den folgenden Gründen:
- Teambuilding durch Abschottung – dies ist wohl selbsterklärend
- Ausschluss von Ablenkungen – Das Trainingsfeld ist wie ein Klassenraum wo Spieler lernen. Kleine Ablenkungen können grosse  
Auswirkungen haben
- Spielzüge müssen geheim sein: Doch wenn ein Mitglied eines am Platz ansässigen anderen Vereins ein Mitglied eines anderen
Footballclubs kennt gibt es keine Möglichkeit, die Spielzüge geheim zu halten. Dies ist aber eine wichtige Grundlage von Football!!! Aber in
Deutschland so gut wie unmöglich!

f) Trainer bzw Coaches in Deutschland wernde von Verbänden und Gesetzgebern als "Übungsleiter" bezeichnet. Daher sind Coaches nichit
die Teamchefs sondern lediglich Leiter des Trainings. Dies alleine zeigt schon die deutsche Denkweise die sich leider auchim Football
widerspiegelt.  

Wie man anhand der vielen Fakten sieht ist deutscher Football meilenweit vom Fundament des Sports entfernt! Und das bricht mir das
Herz denn Football is so viel mehr und Deutschen wird dies vorenthalten!

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